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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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168 Einzelbesprechungen<br />

mögen einen breiteren Leserkreis zu fesseln, während die Beiträge von<br />

J, H. Schölte über die Niederländische Delegation im Lichte der zu Aachen<br />

aufgefundenen Aufzeichnungen <strong>des</strong> Pfarrers G. U. Wenning sow ie von<br />

B. Peus über die Medaillen auf den W estf. Frieden nur einen kleineren Kreis<br />

von Fachleuten interessieren dürften. Eine sehr verdienstvolle Arbeit ist die<br />

Bibliographie zum W estf. Frieden unter dem Titel „Pacis W estphalicae Biblioteca<br />

Germanica 1648— 1948", bearbeitet von H. Thiekötter, die auf S. 199<br />

bis 292 nicht weniger als 1010 einzelne Veröffentlichungen nennt. Mit großem<br />

Fleiß ist hier auch von entlegenen lokalgeschichtlichen Veröffentlichungen<br />

das W ichtigste zusammengetragen. So fehlt auch nicht ein Hinweis auf den<br />

oldenburgischen Gesandten Mylius. H. Lübbing.<br />

Bäte, Ludwig: Der Friede in Osnabrück 1648. Beiträge zu seiner Geschichte.<br />

Oldenburg, Niederdeutsches Verlagshaus 1948. 208 S. 8 Abb. Taf.<br />

Die deutschen Erinnerungsbücher <strong>des</strong> Jahres 1948 an den Westfälischen<br />

Frieden sind unter erheblich anderen Voraussetzungen und in einem ganz<br />

anderen Geist geschrieben als das letzte von Kopp und Schulte verfaßte<br />

W erk (1940, 3. Aufl. 1943). Das Buch <strong>des</strong> Osnabrücker Schriftstellers Ludwig<br />

Bäte ist ein Sammelwerk von literarischen und fachwissenschaftlichen Beiträgen<br />

und empfängt dadurch eine besondere Note, daß es die inhaltsschweren<br />

Gedichte eines Martin Opitz und Andreas Gryphius w ieder abdruckt,<br />

<strong>des</strong>sen „Tränen <strong>des</strong> Vaterlan<strong>des</strong>" und ,.Schluß <strong>des</strong> 1648sten Jahres"<br />

uns heute besonders zeitnahe anmuten. W eiter findet man eingestreut G edichte<br />

von Johann Rist (Germaniens Klagelied), Michael Altenburg (Gustav<br />

A dolfs Feldliedlein), G. Ph. Harsdörfer (Die Schlacht), Andreas Scultetus-<br />

Scholtz (Friedens L ob- und Krieges Leidgesang), Paul Gerhard (Danklied auf<br />

die Verkündigung <strong>des</strong> W estf, Friedens). Neben diesen Barockdichtern ist die<br />

Gegenwart mit 2 Gedichten von H. Hesse und Ricarda Huch vertreten.<br />

Die Hauptmasse <strong>des</strong> Buches machen aber die Beiträge in- und ausländischer<br />

Gelehrter aus. Es steuerten aus Schweden C. F. v. Palmstierna einen<br />

Aufsatz über die Teilnahme Schwedens am Friedenskongreß zu Osnabrück<br />

bei, und Erik Zeeh schrieb als Militärfachmann Gesichtspunkte über die<br />

Operationen der letzten Kriegsepoche. Er erkennt darin eine Ermattungsstrategie,<br />

nicht unähnlich der gegen Schluß <strong>des</strong> 2. W eltkriegs, nur mit b e ­<br />

schränkteren technischen Mitteln, w obei das Land weitgehend verwüstet, die<br />

Truppen aber „conserviert“ wurden. — Einen literarischen Beitrag über<br />

Jost v. d. Vondels ,,Landspiel vom Frieden“ , das Andreas Gryphius <strong>für</strong> seine<br />

„G eliebte D om rose" als Vorbild diente, bringt W . Asselbergs-Amsterdam.<br />

— Die Schweizerin Frieda Gallati behandelt das folgenschwere Kapitel der<br />

formellen Exemtion der Schweiz vom Deutschen Reich im Westfälischen<br />

Frieden. W ir hören von der verhängnisvollen Rolle <strong>des</strong> Hauses Habsburg am<br />

Oberrhein, das eine zunehmende Entfremdung zwischen dem Reich und den<br />

Eidgenossen selbst verschuldet hatte, bei den Friedensverhandlungen aber<br />

mit Frankreich um die Gunst der Eidgenossen buhlte.<br />

Von deutschen Beiträgen seien hervorgehoben der von E. Kochs über<br />

die staatsrechtliche Gleichordnung der Reformierten mit den Lutheranern,<br />

die seit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 vergeblich gefordert<br />

worden war und nur in Ostfriesland 1599 zur Durchführung gelangte. Dem in<br />

den Niederlanden erzogenen Großen Kur<strong>für</strong>sten, dem Fürsprecher der R eformierten,<br />

kommt das Hauptverdient an der Gleichstellung der beiden pro­

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