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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Nachrichten 167<br />

waltungsgeschichte nimmt die Siedlungskunde und die Kunstgeschichte einen<br />

gebührenden Raum ein, und mit Rechtl Dreißigjähriger Krieg (Schweden,<br />

Gustav Gustavson) und Friede von Osnabrück stehen zur oldenburgischen<br />

Geschichte in enger Wechselbeziehung, während das Zeitalter <strong>des</strong> Absolutismus<br />

unter den abwechselnd evangelischen und katholischen Bischöfen die<br />

Osnabrücker Geschichte stark in das Kraftfeld zwischen Hannover und<br />

Münster stellt. Die Zeit Mösers bedeutet ohne Frage das klassische Zeitalter<br />

Osnabrücks, seine Darstellung auf knappem Raum ist Schirmeyer trefflich gelungen.<br />

Der W iener Kongreß brachte dem säkularisierten Hochstift, das Sitz<br />

einer hannoverschen Landdrostei wurde, den Zuwachs mehrerer vormals<br />

münsterscher Ämter, die Grafschaften Lingen und Bentheim, deren G eschichte<br />

kurz mit dargestellt ist. Die Ära Stüve ist wieder ein Höhepunkt der<br />

Geschichte Osnabrücks und wird auf knappem Raum gut herausgehoben. Es<br />

ist überhaupt Schirmeyers Stärke, in wenigen oft scharf geschliffenen W orten<br />

historische Vorgänge und Persönlichkeiten lebendig darzustellen.<br />

Der Verfasser sagt bescheiden, daß er nur „Geschichtliche D urchblicke"<br />

geben will und eine lückenlose und gleichmäßig fortschreitende Darstellung<br />

nicht beabsichtigt habe. Hier hat er seine Bescheidenheit wohl etwas übertrieben,<br />

denn die Reihenfolge der 12 Kapitel bildet eine recht abgerundete<br />

Osnabrücker Territorialgeschichte von den ältesten Zeiten bis zum 1. W eltkrieg.<br />

In bezug auf geistige Durchdringung und Beherrschung <strong>des</strong> Stoffes ist<br />

Schirmeyers W erk der „G eschichte der Stadt und <strong>des</strong> Reg.-Bezirks Osnabrück"<br />

von L. Hoffmeyer" (2. Aufl. 1920), das eine volkstümliche Darstellung<br />

in Einzelbildern bringt, unbedingt überlegen und <strong>für</strong> anspruchsvollere Leser<br />

geschrieben. Ob es im Publikum einen gleichen Anklang findet, bleibt abzuwarten,<br />

verdient hätte es jedenfalls denselben Erfolg. Hermann Lübbing.<br />

Hövel, Ernst: Pax Optima rerum. Beiträge zur Geschichte <strong>des</strong> W estfälischen<br />

Friedens 1648. Mit Abb. und Stadtplan Münster. Regensberg<br />

1948. 292 S. Hiwd. 14,50 DM.<br />

Das vorliegende Sammelwerk, das zum 300jährigen Jubiläum <strong>des</strong> W estfälischen<br />

Friedens erschien, enthält mehrere <strong>für</strong> uns wichtige Beiträge. Gleich<br />

der erste Beitrag, eine Übersetzung <strong>des</strong> Münsterischen Friedensvertrags aus<br />

dem Lateinischen ins Deutsche, übertragen von H. Richtering, bietet dem<br />

Heimatfreund auf S. 9— 61 das umfangreiche und vielbesprochene Friedensinstrument.<br />

Es war <strong>für</strong> die deutsche Reichsgeschichte, ja <strong>für</strong> Europa jahrhundertelang<br />

ein Fundament der politischen Ordnung. Der § 68 enthält den<br />

inhaltsschweren Satz: Die Rechte und Privilegien wie auch die Zölle der an<br />

den Flüssen liegenden und aller anderen Länder, die vom Kaiser mit Zustimmung<br />

der Kur<strong>für</strong>sten neben anderen auch dem Grafen von Oldenburg<br />

auf der W eser bewilligt wurden oder durch langen Gebrauch hergebracht<br />

sind, sollen in ihrer vollen Kraft bleiben und ausgeübt werden, damit dann<br />

völlige Freiheit <strong>des</strong> Handels bestehe . . . Diese Bestimmung garantierte Oldenburg<br />

jahrhundertelang zum großen Verdruß Bremens einen erheblichen Teil<br />

seiner Staatseinnahmen.<br />

Eine dipiomatisch-archivalische Studie von J. Bauermann behandelt die<br />

Ausfertigungen <strong>des</strong> W estf. Friedens. Zwei allgemeiner gehaltene Beiträge<br />

aus der Feder von K. v. Raumer über das Erbe <strong>des</strong> W estfälischen Friedens<br />

und von P. Volk O.S.B. über die kirchlichen Fragen auf dem W estf. Frieden<br />

sow ie von E. Hövel über Quartier und Gastlichkeit in der Friedensstadt ver-

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