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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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16 W alter Asmus<br />

Zu dieser vielseitigen Tätigkeit in der Öffentlichkeit gab dem<br />

Rektor der trauliche häusliche Lebenskreis die Kraft. Als er zu Anfang<br />

<strong>des</strong> Jahres 1730 sein Delmenhorster Amt antrat, war er ein<br />

26jähriger alleinstehender Mann, der als Hofmeister adliger Familien<br />

bislang auf den eigenen Herd verzichten mußte. Das Delmenhorster<br />

Konrektorat bot ihm nun eine wenn auch nur bescheidene Grundlage<br />

<strong>für</strong> die Gründung und Erhaltung einer eigenen Familie. Bei der<br />

Wahl der Mutter seiner Kinder bewies er den Blick <strong>des</strong> Mannes, der<br />

weiß, worauf es ankommt. Wenn er als homo novus und Abkömmling<br />

einer aufstrebenden Familie in ein schon im Geistigen heimisches<br />

Geschlecht einheiratete, so mußte das einen guten Klang geben. Es<br />

lag freilich auch nahe, daß seine Wahl auf eine der drei Schwestern<br />

seines Rektors Johann Konrad Probst11), der zugleich zweiter Pre­<br />

diger an der Stadtkirche war, fiel. Die Familie Probst zählte zu den<br />

ersten Familien in Delmenhorst. Der schon 1707 verstorbene Johann<br />

Friedrich Probst war vom Amts- und Rentschreiber zum Bürgermeister<br />

in Delmenhorst aufgestiegen. Seine Ehefrau Anna Julia geb.<br />

Maas entstammte einer Familie, deren männliche Angehörige schon<br />

den geistigen Berufen angehörten. Ihr Vater nannte sich Assessor,<br />

ein anderes Glied dieser Familie mag der Pfarrer Anton Maas in<br />

Rastede gewesen sein. Beider Sohn Johann Konrad war ein „heller<br />

K opf" und „gelehrter Mann". Von seinen drei Schwestern wählte<br />

Herbart die älteste, die 1701 geborene Clara Elisabeth, die dann die<br />

Stammutter der zahlreichen, sich sogar bis in die neue W elt ausbreitenden<br />

Herbarts geworden ist. Sie wurde ihm am 22. Mai 1731<br />

in der Schloßkirche zu Rastede von Pastor Anton Maas in Gegenwart<br />

der Prinzessin Sophie Eleonore von Schleswig-Holstein-Beck,<br />

die später Herbarts Gönnerin und Freundin geworden ist15), angetraut.<br />

Der Verbindung entsprossen 1 Tochter und 4 Söhne. Ende August<br />

1732 wurde dem jungen Paare noch in Delmenhorst die Tochter geboren.<br />

Nach seiner <strong>für</strong>stlichen Gönnerin ließ Herbart sie auf die Namen<br />

Sophie Eleonore taufen1®). Auch der älteste Sohn wurde noch in<br />

Delmenhorst geboren und nach seinem geistlichen Onkel Johann Kon­<br />

rad genannt. Johann Konrad Herbart ist der Stammvater <strong>des</strong> größten,<br />

sich bis in die neue W elt verzweigenden Astes der Herbarts ge­<br />

worden17). Wie seine jüngeren Brüder besuchte auch er bis zu seinem<br />

Abgange zur Universität die Lateinschule seines Vaters in Oldenburg.<br />

Am 23. September 1751 pries er in einer öffentlichen Schulrede die<br />

„Wahrhaftigkeit" und mahnte von den „entgegengesetzten Lastern"<br />

ab; am 13. März 1752 sprach er über das Thema „De laudabili igno-<br />

rantia". Im September <strong>des</strong>selben Jahres hielt er seine Abschiedsrede

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