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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Die gelbe Bachstelze<br />

Ein Beitrag zur gegenwärtigen systematischen Betrachtungsweise<br />

der organischen Formenwelt<br />

Von K a r l S a r t o r iu s<br />

Systematik!, stille Museumssäle mit langen Schrankreihen voller<br />

seltsamer Gestalten, farbenprächtiger Geschöpfe in Gläsern oder<br />

trocken präpariert und aufgestellt, „ausgestopft", darunter Schilder<br />

mit wunderlich klingenden Namen, nur etwas den Naturwissenschaftler<br />

Interessieren<strong>des</strong>, etwas Totes, dem Leben Abgekehrtes. So die<br />

landläufige Vorstellung.<br />

Vor etwa 180 Jahren erfuhr die beschreibende und ordnende Erforschung<br />

der Lebewesen der Erde in den europäischen Kulturländern<br />

einen mächtigen Aufstieg unter Führung <strong>des</strong> Schweden Linné. Seine<br />

Betrachtungsweise, die Pflanzen- und Tierformen zu beschreiben, <strong>für</strong><br />

jede einzelne Form einen Namen mit Hilfe lateinischer und griechischer<br />

W örter zu erfinden und sie nach Körperform und Lebensart in<br />

Gruppen und Untergruppen zu ordnen in einem „System", hat sich im<br />

Lauf der langen Jahrzehnte als <strong>für</strong> die Erfassung <strong>des</strong> Reichtums der<br />

Erde an organischem Leben sehr fruchtbar erwiesen und ist <strong>für</strong> die<br />

internationale biologische Forschung und wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />

unentbehrlich geblieben bis auf den heutigen Tag. Seine „A rten“<br />

hatten nach damaligen Kenntnissen und Anschauungen von jeher bestanden,<br />

waren schöpfungsgegeben. Es begann damals die Zeit der<br />

Entdeckungsfahrten und -reisen berühmter Forscher nach allen Gebieten<br />

der Erde, und in unablässiger sammelnder, beschreibender und<br />

benennender Forschung bis zur Gegenwart ist so die ungeheure<br />

Menge der lebenden Formen <strong>des</strong> Erdballs im wesentlichen erfaßt<br />

worden, wenn auch noch fortdauernd Neuentdeckungen oft noch überraschender<br />

Art gemacht werden.<br />

Nach den Angaben über die Zahl der Arten in den einzelnen<br />

Pflanzenfamilien in Englers „Syllabus der Pflanzenfamilien“ kann man<br />

die Zahl der bis jetzt bekannt gewordenen Pflanzenformen<br />

von den Bakterien bis zu den Kompositen<br />

auf etwa 200000 schätzen und nach den Arbeiten

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