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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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93 —<br />

gäbe des Verfassers zuerst im Gesangbuch des Christian<br />

Adolph Nystadensis von 1542: 0 wy arme Sünders, mit der<br />

Überschrift: Item van dem Lydende Christi, Vp de wyse:<br />

Och du armer Judas. Magdeburg 1543: Überschrift: Dat<br />

ander van der Sünde vnd vam etc. Magdeburg 1596: Ein<br />

ander gesang van der orsake, frucht vnde nütticheit des<br />

Lydens vnd Dodes Christi / Vp de wyse etc. C. Adolph hat<br />

3, 2 Vnde hed an sick. „Hed" fehlt in Hamburg 1558, Magdeburg<br />

1596 und Emden 1630. Im Text finden sich sonst nur<br />

orthographische Verschiedenheiten und 2 Fälle von Wortumstellung.<br />

Der C. Adolphsche Text ist in die genannten<br />

sassischen Gesangbücher übergegangen.<br />

c) Die Melodie: Och du armer Judas: d' d' d' d' e' d' c'<br />

h a g aus dem 14. Jahrhundert gehört zu dem Liede: Laus<br />

tibi Christe, qui pateris etc., dessen 3. Strophe eben das Judaslied<br />

bildete, das in der deutschen Bearbeitung: „Ach du armer<br />

Judas, was hast du getan, dass du unsern Herren also verraten<br />

hast! Des musst du in der Hölle ewig leiden Pein,<br />

Lucifers Geselle musst du ewig sein" vom Volk mit grosser<br />

Bravour gesungen wurde. Nach der Reformation warf man<br />

den Judas hinaus und machte aus der Strophe ein Kontrafakt:<br />

0 wir armen Menschen, was haben wir getan. Die Melodie<br />

steht bei J. Gutknecht, Nürnberg 1527, mit einfachem Kyrie<br />

eleison als Schluss, bei L. Lossius 1561 steht das besonders<br />

schöne Kyrie el. Christe el. Kyr. el., das sich fast überall eingebürgert<br />

hat.<br />

6. Alleine Godt in der höge sy Ehr.<br />

a) Verfasser ist Nicolaus Decius, gestorben 1541 als<br />

Pastor in Stettin.<br />

b) Text. Sein Lied erschien 1525 in dem Büchlein:<br />

Ein gantz schone vnd seer nütte gesangbök . . vnd in sassischer<br />

sprake . . . verdüdeschet, nu mit flyte dorch Ludowich<br />

Dyetz gedruckt. Die Vorrede ist mit J. S. überschrieben, die<br />

Ausgabe von 1526 überschreibt die Vorrede mit J. Sper., deshalb<br />

Speratusbüchlein genannt, obwohl Speratus diesen Gesangbüchern<br />

fern steht und das J. S. wohl auf Joachim Slüter zu<br />

deuten ist, der das Rostocker Gesangbuch von 1531 herausgab.

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