Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Es folgen nun die übrigen Psalmlieder und geistlichen
Gesänge unseres Gesangbuches, und zwar aus praktischen
Gründen nach alphabetischer Ordnung.
1. Ach Godt vam Hemmel süh darin. Psl. 12.
a) Verfasser: Dr. M. Luther 1483—1546. Über die
Abfassungszeit seiner Lieder vergleiche: Ein vaste Borch.
b) Text. Das Lied steht mit der Gloria-Strophe im
Erfurter Gesangbuch von 1524, mit der es in die Speratus-
Gesangbücher 1525 und 1526 und in sämtliche Magdeburger
Gesangbücher überging. Alle niedersächsischen Bearbeitungen
schliessen sich mit geringen oder gar keinen Veränderungen
dem Urtext an. Nur die Orthographie ist beim Rostocker,
Hamburger und Magdeburger Gesangbuch verschieden.
c) Melodie. Emden gibt keine Melodie an, doch ist die
allgemein verbreitete aus dem Erfurter Gesangbuch 1524:
a b a g d' d' b a 1 ) etc. wohl anzunehmen. Vereinzelt begegnet
uns auch in den Gesangbüchern die Strassburger Melodie zu:
Aus tiefer Not: g fis g a a g a h = Es ist gewisslich an der
Zeit. Wäre dieselbe hier gemeint, dann hätte der Drucker
dem Liede wohl die Überschrift gegeben: Im thon: Vth deeper
nodt. Eine dritte Melodie kommt bei dem Liede: Help Godt
wo geit dat jümmer tho zur Sprache, sie findet sich bei Klug
und C. Adolph.
2. Ach Heer myn Godt, wo schal ick dy genoegsam
van herten laven.
a) Verfasser ist Menso Alting, geb. 1541 zu Eelde
in Drenthe. Vorgebildet auf den Schulen zu Groningen, Münster
und Hamm bezog er die Universität in Cöln, wurde hier mit
Luthers Schriften bekannt und trat etwa 1564 zur reformierten
Kirche über. In Heidelberg erlangte er die licentia concionandi,
predigte kurze Zeit in seiner Heimat, aus der er 1567 vor
Alba flüchten musste, wirkte bis 1575 in der Pfalz und von
1575—1612 in Emden als Prediger. Nach Meiners Bericht hat
er einen Tag vor seinem Tode den letzten Vers aus Luthers
*) Die in der Druckerei fehlende Bezeichnung der höhern Oktave
ist hier und im Folgenden durch die Buchstaben c' d' e' etc. wiedergegeben
worden.