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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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alle übrigen Lieder nebst den Stücken zur Mette, Vesper,<br />

Komplete und die Ordnung der Messe. Einen fast unveränderten<br />

Abdruck jenes 1. Teils geben das Rostocker Gesangbuch<br />

von 1531, viele hochdeutsche Gesangbücher, Blums Leipziger<br />

Gesangbuch 1530, V. Babst 1545, wie auch die Magdeburger<br />

sassischen Gesangbücher von 1534 und 1543. Je mehr<br />

nun die Zahl der Lieder anschwoll, desto unübersichtlicher<br />

wurde auch dieser 2. Teil; schon in Slüters Gesangbuch von<br />

1531 muss man beim Aufsuchen eines Liedes jedesmal das<br />

Register aufschlagen und dann den betreffenden Bogen suchen,<br />

um das Lied zu finden; man ist eben nicht zu Hause in einem<br />

solchen Gesangbuch. Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts<br />

gab man diese Zweiteilung auf und brachte die Lieder nach<br />

einer einfachen, naturgemässen Ordnung unter, so schon das<br />

Eichhornsche Gesangbuch, Frankfurt a./O. 1562, das Rostocker<br />

1577 nach der Ordnung: Advent, Weihnachten, Passion etc...<br />

. . . Glaube, Taufe, Abendmahl, Busse etc.<br />

Die Magdeburger sassischen Gesangbücher von 1589 und 1596<br />

haben die Anordnung ähnlich wie das Emder Gesangbuch, nur<br />

etliche Titel mehr und hie und da eine andere Aufeinanderfolge.<br />

Das Emder Gesangbuch von 1630 gibt kein besonderes Inhalts-Verzeichnis<br />

über Anordnung der Lieder, nur die Überschriften<br />

einzelner Lieder weisen auf eine neue Abteilung hin,<br />

streng durchgeführt ist die Anordnung jedoch nicht.<br />

Unser Enchiridion beginnt auffallender Weise mit 4 Liedern<br />

und einem Prosastück: Komm heiliger Geist, Herre Gott,<br />

v. Luther, dasselbe in Prosa [die Antiphone zur Pfingstvigilie],<br />

Nun bitten wir den h. Geist, v. Luther, Komm, Gott Schöpfer,<br />

h. Geist, v. Luther, und Utenhoves Lied: 0 Gott, du unser Vater<br />

bist, dann erst folgen sämtliche Psalmen. Diese Anordnung<br />

hat ohne Zweifel einen bestimmten Grund. Anstatt die Stücke<br />

an passender Stelle dem Inhalt des Gesangbuches einzufügen,<br />

sind sie als Introiten, resp. Gesänge vor der Predigt, dem<br />

Psalmbuch vorangestellt. Utenhoves Lied wird auch ausdrücklich<br />

als Gebet vor der Predigt bezeichnet, auch anderwärts<br />

wurde mit diesem Liede im Wechsel mit: „Komm, heiiger<br />

Geist" der Gottesdienst eröffnet und nach der Einleitung zur<br />

Predigt vor Verlesung des Textes noch ein passender Psalm<br />

oder ein geistliches Lied gesungen.

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