Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Tagfahrt 1 ) eingeladen, denn Focko meldet dem Bremer Rat,
dass er Ocko gern sicheres Geleit gewähre 2 ); aber diese Vermittlungsversuche
des Bremer Rates fruchteten auf die Dauer
nichts, die Sühne vom 9. Juni hatte längst ihre Kraft
verloren.
§9. Neues Bündnis der Ukenaschen Partei mit
Bischof Heinrich von Münster.
Am 21. Oktober 1427 3 ) wurden Focko Ukena und seine
Verbündeten unter ähnlichen Bedingungen wie am 19. Juni 1426
von neuem in den Schutz des Bischofs und des Stiftes von
Münster aufgenommen. Eine stattliche Anzahl von Bundesgenossen
hatte sich um Focko geschart, neben seinen drei
Söhnen Uko, Tzie und Udo wiederum Sibet von Oestringen
und Rüstringen, Imelo von Larrelt und Grimersum, Imelo
Hissekens, Häuptling Wiard von Uphusen und Hayo von
Westerwold 4 ). Der Ausbruch des Kampfes stand nahe bevor.
Würden die Verbündeten noch im Oktober von Ocko überfallen,
so sollen ihnen innerhalb der ersten 14 Tage nach dem Ueberfall
die Amtleute im münsterschen Emslande und der Herrschaft
Kloppenburg, welche ihnen im äussersten Winkel des
münsterschen Gebietes am nächsten benachbart sind, mit dem
Landaufgebot zu Hülfe kommen. Alle Eroberungen und Gefangene,
die gemacht werden, während das münstersche Aufgebot
im Felde steht, gehören zur Hälfte dem Stifte, welches
bei so glücklichem Ausgange der Fehde seinen Schaden und
etwaige Verluste selbst tragen will, für die im andern Falle
die Verbündeten aufkommen müssen. Will das Stift etwa
eroberte Schlösser, Länder oder Gefangene veräussern, so steht
Focko und seinen Verbündeten das Vorkaufsrecht auf einen
') Vielleicht bezieht sich dies auf die am 17. September zwischen
Blexen und Waddens in Aussicht genommene Tagfahrt, da Ocko auf der
Reise dorthin das Gebiet Sibets berührte, der mit Focko verbündet war.
2 ) Friedl. 360.
3 ) Eine Ausfertigung nennt den Ausstellungsort Meppen. Vgl.
Friedl. 362, Anmerkung 26.
4 ) Die in Anm. 3 erwähnte Urkundenausfertigung nennt ausserdem
Hayo Ripperda von Farmsum und Propst Luwert zu Uttum.