Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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doch sollen sie keinen neuen Besitz dort erwerben 1 ). Es erhellt
daraus, dass Groningen in seiner Nähe ein Erstarken
der Häuptlingsgewalt nicht dulden wollte. Wenn es auch
den dortigen Privatbesitz der vier Häuptlinge nicht antasten
wollte, so war doch offenbar eine weitere Einmischung derselben
in die westeremsischen Wirren vorerst mit Erfolg zurückgewiesen.
§8. Weitere Reibungen zwischen Focko Ukena
und Ocko ten Brök.
Auch zwischen Junker Ocko und seinen Gegnern scheint
es bald nach dem Ausspruch der Sühne wieder zu neuen Misshelligkeiten
gekommen zu sein. Dass sich die Bezahlung der
Entschädigungssumme verzögerte, wurde schon berührt;
weitere Streitpunkte traten hinzu. Ocko wurde von Bremen
zu einer Tagfahrt eingeladen. Am 10. August jedoch antwortete
er dem Bremer Rat, dass er selbst nicht zur Tagung
kommen könne, jedoch seine Freunde zu Land dorthin mit
seiner Klage und Vollmacht senden werde 2 ).
Andrerseits jedoch fand Focko Ukena Anlass, sich beim
Bremer Rat darüber zu beschweren, dass Ocko ihm Kühe geraubt
und Schaden an mehreren Wurten zugefügt habe. Als
der genannte Rat sich deshalb an Ocko wandte, erwiderte
dieser, die Kühe seien zurückerstattet, der Schade bezahlt.
Focko dagegen erklärt dies für unrichtig und beschuldigt Ocko,
dass er sich in keiner Weise an dem von Bremen vermittelten
Sühnevertrag halte. Auch über Ockos Vogt zu Emden, Imelo
Haringes 3 ), und seine Gesellen hatte sich Focko beklagt, doch
sucht der Bremer Rat zu vermitteln und bittet ihn, jenen
einen Schadenersatz zu erlassen oder doch den Bezahlungstermin
bis zum 1. Mai zu verlängern. Dieser Bitte entspricht
Focko am 15. September insofern, als er den Termin auf Michaelis
verschiebt. Auch jetzt war Ocko scheinbar wieder zu einer
') Friedl. 361.
2 ) Eb. 359.
3 ) Auf Seiten Ockos tritt kein anderer Imelo hervor.