Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Hause zu Farmsum bei Delfzijl belagert und eingeschlossen,
konnte jedoch, so scheint es, mit Erfolg den groningischen
Anschlag abwehren. In ihrer Bedrängnis sandten die Ommelande
und Häuptling Hayo zuverlässige Boten und Freunde an
die Häuptlinge Focko Ukena, Imelo von Grimersum, Imelo
Hissekens von Osterhusen und Enno von Greetsiel, und baten
sie und alle andern Häuptlinge Frieslands um Hülfe und
Unterstützung, da Groningen die vereinbarte Sühne gebrochen
habe. Die vier Häuptlinge gaben der Bitte der Ommelande
nach, da sie es billig nicht unterlassen könnten, und forderten
von Bremen die vertragsmässige Unterstützung und Hülfe
gegen Groningen 1 ). In der Tat entbot Bremen Groningen auf
den 17. September nach Butjadingen zwischen Blexen und
Waddens zur Tagfahrt, um über diejenigen Gericht zu halten,
welche gegen die Sühne Verstössen hätten. Jedoch am
13. September fertigte Groningen eine schnöde Absage aus,
die kaum noch zum 17. nach Bremen gelangen mochte, und
versicherte hämisch, mit dem einverstanden zu sein, was
Bremen in dieser Sache für das Beste halte 2 ).
Drei Tage später vergleichen sich Focko Ukena, seine
Söhne und Bundesgenossen mit der Stadt Groningen. Zwar
werden die Ommelande von den Bündnissen und Verträgen
befreit, die sie früher mit Groningen gehabt haben, aber die
Häuptlinge müssen grosse Zugeständnisse machen. Sie sichern
den Groningern freien, von keinem neuen Zoll, Weg-, Schreibgeld
oder anderer Accise behinderten Handel in ihren Gebieten
zu. Ferner versprechen sie, dass man das Schloss zu Delfzijl
14 Tage vor Michaelis nächsten Jahres abbrechen soll, und
verpflichten sich, in den Ommelanden keine Rechte zu besitzen,
ausser mit Zustimmung der gesamten Ommelande, noch auch
sich in ihre Angelegenheiten einzumischen. Die dortigen Güter
Fockos, welche er durch seine Frau erhalten 3 ) hat, und diejenigen,
die er, beziehungsweise einer seiner Verbündeten dort
schon besitzen oder ererbt haben, werden ihnen zugestanden,
') Friedl. 358.
') Bremisches Urkundenbuch V, Nr. 347.
3 ) Beninga S. 280 berichtet, dass Focko durch seine Gemahlin Hideke
die Häuser Winsum, Oterdum und Witwert erhalten habe.