Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Ausgleich zu versuchen, wenn das jedoch nichts fruchte, dann
mit ihrer gesamten Macht treulich bei jenen auszuhalten 1 ).
§5. Die Freilassung Hinrich tor Bruggens aus
der Gefangenschaft.
Entsprechend den Bestimmungen der Sühne wurde der
Groninger Bürgermeister Hinrich tor Bruggen aus der Gefangenschaft
freigelassen. Eine Woche später stellte er einen
Revers aus, in welchem er dem Häuptling Imelo von Grimersum
und Larrelt und dem Melle Sinada 2 ) gelobt, sich in Larrelt
zu stellen, wie es Gefangenen geziemt, wenn diese Sühne a ) nicht
gehalten und durch die Schuld Junker Ockos, der Stadt
Groningen und ihrer Freunde gebrochen würde. Aber auch
wenn die Sühne streng beobachtet würde, so sollen Hinrich
tor Bruggen und seine Gesellen, Rickert Frese, der lange Hinrich
und der lange Coenert, doch zum nächsten St. Jakobitage, dem
25. Juli, nach Larrelt kommen, um Imelo oder seinen Freunden
und Melle Sinada Urfehde zu schwören gleich den anderen
Gefangenen, welchen diese Sühne zu gute gekommen ist 4 ).
Mit Sicherheit wird die Frage, wann Hinrich tor Bruggen
in Imelos Gefangenschaft geraten sei, kaum zu beantworten
sein; Klinkenborgs Ansicht, dass dies am 9. Oktober 1426 geschehen
sei, kann ich nicht beipflichten. Er stützt sich auf
Beningas Angabe, der Emmius und die späteren Geschichtsschreiber
folgen, dass Hinrich tor Bruggen im Treffen bei
Oterdum gefangen genommen sei. Da Sicke Benningen als
Datum dieser Schlacht den 9. Oktober 1427 nenne, Hinrich
') Friedl. 354.
2 ) Wahrscheinlich war die Familie Sinada schon damals in Jennelt
angesessen, vgl. Friedl. 1557, 1613: Poppo Synedes.
a \ Zweifellos ist die Sühne vom 9. Juni gemeint. Der Revers
spricht von den schon ausgestellten Sühnebriefen. Friedlaenders Regest
ist unrichtig.
4 ) Friedl. 357.
5 ) Sicke Benninge, f nach 1530, schrieb eine Chronik von Groningen
und den Ommelanden und fügte ihr die Groninger Chronik des Johann
van Lemego, welche bis 1478 reichte, ein. Vgl. Emder Jahrbuch 15, S. 341.