Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Verlust Ockos bedeutet, so bestätigt sie doch die schon am
11. November 1424 erfolgte endgültige Uebertragung von
Moormer-, Oberledinger- und Reiderland an Focko, um deren
Besitz damals die ersten Irrungen zwischen Ocko und Focko
entstanden waren. Vor allem aber blieb Emden in Ockos
Besitz, und wenn Imelo Hissekens und seine beiden Freunde
noch in letzter Stunde die butjadingischen Sühneleute auf sein
Erbrecht an Emden hingewiesen hatten, so war das vergeblich
gewesen. Es half ihnen auch nicht der Entscheid, dass
Klagen um Erbgut nach dem Landrecht des Gebietes zu
schlichten seien, in welchem jene Güter lägen.
Endlich befreit der Ausgleich sämtliche Gefangene auf
beiden Seiten; alle Geldzahlungen für Gefangene, die noch ausstehen
oder für die Bürgschaft geleistet ist, werden erlassen;
aber da die von der Ukenaschen Partei gemachten Gefangenen
wertvoller sind, als die der ten Brokschen Partei, so zahlt
diese bis zum 25. Juli jener 2000 Arendsgulden und stellt
für die richtige Zahlung sichere Bürgen. Diese Summe haben
die Gefangenen gemeinsam zu tragen, und wenn sie sich
untereinander über die Bezahlung nicht einigen können, so
sind die Sühneleute ermächtigt, darüber die richterliche Entscheidung
zu treffen. Ueberdies sollen diejenigen, die sich
jetzt noch in Gefangenschaft befinden, Ostfriesland Urfehde
leisten, wenn man das von ihnen verlangt. Die letzte Bestimmung
des Sühnebriefs richtet sich gegen den Brauch damaliger
Fehden in Ostfriesland, Wasser- und Landwege ungangbar
zu machen. Sie sollen wieder geöffnet sein, jene
nicht mehr abgedämmt oder zugepfählt, diese nicht durch
Gräben versperrt werden 1 ).
Am Dienstag, dem 10. Juni, folgen die Bestätigungen.
Ocko bekundet, dass der Rat von Bremen sich auf seinen
Wunsch dem Focko Ukena dafür verbürgt habe, dass er bis
zum nächsten St. Jakobitage 700 Arendsgulden, offenbar seinen
Anteil an der Gesamtsumme von 2000 Gulden, pünktlich bezahlen
werde. Zugleich gelobt er hoch und heilig, den Bremer
Rat in jedem Falle schadlos zu halten, wenn diesem etwa
aus seiner Bürgschaft Ungelegenheiten erwachsen sollten 2 ).
') Friedl. 351, S. 317.
') Eb. 352.