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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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rezension beruht. „Ocken hovetslod to deme Bruke"*) lässt<br />

sich sehr wohl als das Hauptschloss Ocko ten Bröks übersetzen.<br />

Möglich ist es immerhin, dass die Auricher Burg, welche der<br />

Hauptsitz Ockos war 2 ), damals von Focko zerstört wurde.<br />

Der Biograph Arnold Krevelds berichtet, Ockos Gemahlin<br />

Ingeborch, welche ihren Wohnsitz in Aurich hatte, sei von dem<br />

Unglück, das die Ihren bei Detern betroffen hatte, sehr erschreckt<br />

gewesen und habe den Prior Arnold Kreveld zu sich<br />

berufen, um von ihm Trost zu empfangen. Da sie sich jedoch<br />

in Friesland nicht mehr sicher fühlte, so sei sie heimlich auf<br />

immer zum Grafen Dietrich von Oldenburg zurückgekehrt 3 ).<br />

Mag also ihr eigner Wohnsitz in Aurich oder ein andres<br />

Häuptlingsschloss ihres Gemahls der Rache Focko Ukenas verfallen<br />

sein, die Fehde nahm ihren unerfreulichen P'ortgang 4 ).<br />

§2. Erfolgloser Vermittlungsversuch der Hansestädte.<br />

Gegen Ende des Jahres 1426 und in den ersten Tagen<br />

des folgenden Jahres fanden Verhandlungen statt. Die Hanse-<br />

') Vgl. Deutsche Städtechroniken 28 (Lübeck 3), S. 249.<br />

') Das Chronikon Rastedense berichtet, dass Ocko die Burg zu<br />

Aurich besessen habe, und fügt hinzu, dass das Auricherland nach altem<br />

Rechte Eigentum der Grafen von Rüstringen und Ammerland sei. Ich<br />

glaube nicht, dass von Richthofens Schluss zwingend ist, dass nämlich<br />

die Auricher Burg von dem oldenburger Grafen erbaut sei. Vgl. v. Richthofens<br />

Untersuchungen zur friesischen Rechtsgeschichte I, S. 352 ff.<br />

3 ) Emder <strong>Jahrbuch</strong> 2, H. 2, S. 77/78: Quo facto predicta Enghelbergis<br />

illustris et devota domicella in castro Aurike residens audita perdicione<br />

suorum nimium angustiata venerabilem patrem nostrum priorem humili<br />

supplicacione ad se vocavit, cui calamitatem suam dolorose exponens<br />

consolacionem prout ab eo accepit sicque se suis et suorum oracionibus<br />

humiliter commendans eum abire permisit. Et quia sibi non esse tutum<br />

in Frisia diucius residere noverat, ad patrium solum et avunculum suum<br />

Theodericum comitem Oldenburgensem occulte remeavit nec postea in<br />

Frisiam rediit.<br />

4 ) Klinkenborg meint a. a. 0. S. 58, durch eine Vergleichung des<br />

Rufus mit andern Quellen gehe hervor, dass diese Eroberung im Jahre<br />

1427 nach der Schlacht auf den wilden Aeckern stattfand; Rufus habe<br />

mit „ocken hovetslod to deme bruke" die Oldeborg gemeint. Gleichwohl<br />

konnte ich mich nicht entschliessen, die von Korner-Rufus berichteten<br />

Rachemassnahmen Fockos mit der in der vita Arnoldi Kreveldensis und<br />

von Beninga erzählten Einnahme derBrokschenBesitzungen im Herbste 1427<br />

zusammenzuwerfen.

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