Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Einen tiefen Eindruck hatte der Sieg bei Detern gemacht.
Auch die Stellung der mit Ocko verbündeten Stadt Groningen
schien erschüttert zu sein. Die dort verbannten Schiringer
schöpften neue Hoffnung und wandten sich, wie die lüneburger
Kornerhandschrift berichtet 1 ), an Focko Ukena als den
Beschirmer des Landes um Hilfe und erhielten von ihm etwa
80 auserlesene Mannen. Mit diesen zogen sie um Martini
furchtlos in die Stadt und pflanzten ihr Banner auf dem
Marktplatze auf. Ob dieser plötzlichen Ankunft ihrer Feinde
erschreckt, suchten die vornehmeren Bürger sich teils zu verstecken,
teils feuerten sie beherzt die verwirrt die Stadt durcheilenden
Bürger zum Kampfe an. Als sie sich zum Angriff
auf die Feinde zusammengeschart hatten, blieben diese ruhig
auf dem Markte stehen und versprachen den Bürgern mit
freundlichen Worten Frieden, indem sie hinzufügten, sie seien
nicht gekommen, sie zu verderben, sondern um ihnen zu nützen
und friedlich bei ihnen zu wohnen; zum Beweise seien sie
bereit, die Waffen abzulegen. In diesem Augenblick eilten
die Bürgermeister Bruno Klinge und Hinrich tor Bruggen mit
fast 200 Bürgern, welche sie in den verschiedenen Winkeln
der Stadt gesammelt hatten, auf den Marktplatz, wo sie die
Feinde zurückgelassen hatten, wollten nichts von den Friedensversprechungen
derselben hören, griffen sie an, warfen sie alle
mit Schwert und Stock zu Boden und nahmen 60 von ihnen
gefangen, welche am selben Tage geköpft wurden. Einige
Hauptleute entkamen dennoch, so Johannes Hugink, Rodolph
de Umme und Wilhelm Wichering. Rodolf Horniken, ein
Bakkalaureus beider Rechte, kam dort um 2 ). Sämtliche Leichen
') Die Groninger Chronisten und Emmius schweigen über diese
Vorgänge. Unser lübecker Gewährsmann scheint mir aber über die
damaligen friesischen Verhältnisse so gut unterrichtet zu sein,
dass ich keinen Grund sehe, die Glaubwürdigkeit seines Berichts in
Zweifel zu ziehen. Auch Nirrnheim S. 56 und Klinkenborg S. 58 schenken
ihm Vertrauen.
'-) Bei Rufus fehlt die Notiz betreffs Rodolph Hornikens. Vgl.
Städtechroniken 28 (Lübeck 3), S. 248. — Roloff van Ummen, t vor 1469,
war im Jahre 1451 Ratsherr v. Groningen. Vgl. Friedl. 847. In dem
„Catalogus hovetmannorum in civitate Groningana, qui judicia per agrum
rexerunt" des Ubbo Emmius erscheint Roleff van Unnen zu den Jahren