Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Auszügen friesischer Chroniken in Remmer v. Seedieks Annalen
einen kurzen Bericht über die Schlacht bei Detern mit,
der den gleichzeitigen Quellen darin widerspricht, dass er die
Stärke des feindlichen Heeres auf 11000 Mann schätzt. Neue
Einzelzüge fehlen ganz, und es scheint diese Nachricht einer
ostfriesischen Chronik zu entstammen, die erst nach 1500
entstanden sein dürfte.
Eggerik Beninga entfernt sich schon weiter von den
authentischen Quellen. Im Gegensatz zu ihnen gibt auch er
das Heer des Erzbischofs auf 11000 Mann an, berichtet von
5000 Toten und 3000 Gefangenen, zählt auch den Grafen Johann
von Hoya zu den Gefallenen und stellt den Vorgang
folgendermassen dar: Focko Ukena erwartet den Erzbischof
auf der Deterner Gast, am Anfang der Furt nach Holtgast vor
der hohen Brücke. Als die Feinde heranziehen, lässt Focko
die Siele öffnen und schlägt die feindlichen Reiter, bevor das
erzbischöfliche Heer die Deterner Gast erreichen kann, auf
der Furt in die Flucht. Nur zweifelnd erwähnt der Chronist
die Gefangennahme des Erzbischofs.
Ernst Friedrich v. Wichts Annalen berühren sich in manchen
Punkten mit Beninga. — Emmius hat Beninga in der Weise
benutzt, wie Reimers es an einem ähnlichen Beispiele im 15. B.
des Emder Jahrbuchs S. 72—75 nachweist. Die dürre Erzählung
Beningas kehrt hier in plastischer Ausmalung wieder, die topographischen
Andeutungen seiner Vorlage detailliert Emmius mit
grossem Geschick. In der von ihm geprägten Form machte die
Erzählung ihren Weg, Wiarda, Klopp etc. stützen sich gänzlich
auf sie; sogar Kahler, a. a. 0. S. 45—47, steht allzusehr in
ihrem Bann, während andrerseits Klinkenborg a. a. 0. S. 47
zu skeptisch auf den Versuch, ein gesichertes Bild von den
Vorgängen der Schlacht zu entwerfen, verzichtet.