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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 410 —<br />

sich seit dem Anfange des 14. Jahrhunderts ein neuer, immer<br />

stärker werdender, jüngerer Adel, dessen Entwicklung aus ursprünglichen<br />

vollfreien bäuerlichen Heerden Feith so anschaulich<br />

dargelegt hat. Eine hübsche Parallele zu diesem Nebeneinander<br />

von älterem und jüngerem Adel bringt Feith an einer anderen<br />

Stelle (S- 66 f.) selbst aus der von ihm spezieller behandelten<br />

Zeit des 17. Jahrhunderts bei. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts<br />

suchten nämlich die reichen Groninger Kaufherrn,<br />

besonders die aus den alten Patriziergeschlechtern, nach dem<br />

Vorbilde ihrer Amsterdamer Genossen, in den Ommelanden<br />

möglichst viele edele Heerde aufzukaufen, um sich als Besitzer<br />

derselben „Junker" nennen und ihrem Namen einen<br />

möglichst volltönenden Titel hinzufügen zu können. Diese<br />

Junker-Kaufleute bauten nachträglich auch noch manchen<br />

Bauernheerd zu einer richtigen Burg um, das sind dann die<br />

Nachzügler in der ruhmreichen Geschichte der Ommelander<br />

Burgen.<br />

Oft genug aber bewahren diese Burgen bei allem Wechsel<br />

ihrer Besitzer bis auf den heutigen Tag die Namen ihrer ursprünglichen<br />

Erbauer oder Begründer. So ist Feiths Buch<br />

schliesslich auch für die Geschichte der friesischen Familiennamen,<br />

speziell der s. g. Patronymika (Vatersnamen) von Bedeutung.<br />

Durchmustern wir die Namen derjenigen Burgen in<br />

Feiths Burgenverzeichnis, die einen einfachen altfriesischen<br />

Familiennamen tragen, so fällt dem Kundigen sofort auf, dass<br />

unter ihnen kein einziges Beispiel der in unserm Ostfriesland<br />

so überaus häufigen Namen auf „-ena" (älter auch „-esna")<br />

vorkommt. In allen diesen Namen ist dafür die ursprünglich<br />

ganz andersartige Bildung auf „-ma" an die Stelle getreten.<br />

So heisst es jetzt von den schwachstämmigen Grundnamen<br />

nur noch: Onnema, Tedema, Hayckema, Klinckema, Menkema,<br />

Alma (aus Allema), Bijma (aus Biwema) usw., keine Form mehr<br />

auf „-ena". Ebenso bei den starkstämmigen Grundnamen, bei<br />

denen besonders die auf „-r" ausgehenden Namen die Endung<br />

„-ma" annehmen: Allersma,Gelmersma,Snelgersma,Ungersma etc.<br />

Gut erhalten ist dagegen die andere ältere Gruppe der eigentlichen<br />

Patronymika, die auf reines „-a" ausgehenden: Alberda, Folkerda,<br />

Menolda, Mentheda, Ompteda, Ripperdaborg, Onstaborg, sowie<br />

die auf „-inga": Asingaborg, Tammingaborg und Gayckingaborg

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