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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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verriet so den Friesen die Absicht. Diese konnten sich rasch<br />

genug sammeln, um den Feind anzugreifen, noch ehe er in<br />

Sicherheit war. Die Zurückziehenden wurden von einer Panik<br />

ergriffen, und die Angreifenden erzielten auf dem ihnen vertrauten<br />

Gelände einen vollständigen Erfolg. Der Erzbischof<br />

Nikolaus selbst wurde in der angegebenen Weise verwundet<br />

und gefangen genommen; nicht unglaubwürdig ist, dass ihn<br />

Focko Ukena selbst vor dem Tode gerettet hat, natürlich vor<br />

allem, um des hohen Lösegeldes nicht verlustig zu gehen.<br />

Mit dem Erzbischof gerieten der Graf Johann von Hoya, Ritter<br />

Heyneke von Alten und, nach der Rasteder Klosterchronik,<br />

190 Mann in Gefangenschaft. Zahlreich waren die Gefallenen,<br />

unter ihnen die Grafen Konrad von Diepholz und Johann von<br />

Rietberg, welche zu Rastede in der Klosterkirche begraben<br />

wurden. Nach der friesischen Chronik sind an 100 Mann im<br />

Moore erschlagen worden. Dem voraufziehenden Oldenburger<br />

Grafen war es noch gelungen, sich selbst und die Beute in<br />

Sicherheit zu bringen*). Nicht unwahrscheinlich ist, dass sich<br />

in seiner Begleitung auch der Graf von Tecklenburg und Dirick<br />

Kienkock mit mehr als 100 Mann befanden. Ueber die Grösse<br />

der friesischen Streitmacht erfahren wir nur, dass sie zu Anfang<br />

noch nicht 50 Mann betrug. Da man aber 190 Gefangene<br />

machen konnte, so muss sie bald bedeutend angewachsen<br />

sein. Ueber die Verluste der Friesen sind wir völlig im unklaren.<br />

§ 3. Die bisherige Darstellung.<br />

Es mag gestattet sein, noch mit einigen Worten auf die<br />

Darstellung einzugehen, welche die hier besprochenen Vorgänge<br />

vornehmlich in friesischen Chroniken und Geschichtswerken<br />

gefunden haben. Sello teilt in seinen Studien zur<br />

Geschichte von Oestringen und Rüstringen S. 106 aus den<br />

') Das Original eines Verzeichnisses des Schadens, welchen Wildeshauser<br />

Bürger in der Schlacht erlitten haben, habe ich, einem Hinweise<br />

Dr. Ritters folgend, im Haus- und Zentral-Archiv zu Oldenburg ausfindig<br />

gemacht. Vgl. Beilage 2.

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