Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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nicht an, welch eine Unsumme von Kleinarbeit darin steckt,
wie erst in jahrzehntelanger treuer Arbeit alle die einzelnen
Bausteine herangeschleppt werden konnten, die jetzt den fertigen
Bau ausmachen. Selbst den Fachmann muss es immer
wieder überraschen, wie lückenlos hier die wechselvollen Geschicke
der einzelnen Burgen aufgeschlossen sind und mit
welcher Sicherheit der Verfasser die überaus verwickelte
Familiengeschichte der Ommelander Adelsfamilien entwirrt.
Einen besonderen Wert gewinnt dies Burgenlexikon noch durch
die genauen Nachweise des bildlichen Materials, das uns ja
heute leider für die meisten der hier beschriebenen 117 Burgen
und Steinhäuser die Autopsie ersetzen muss. Denn nicht mehr
als 3 — 4 aller dieser 117 im 17. und 18. Jahrhundert in den
Ommelanden vorhandenen Burggebäude sind der blinden Zerstörungswut
oder dem praktischen Nützlichkeitsfanatismus der
neueren Zeiten entgangen. Von den 7 Abbildungen, die Feith
dem Bande beigegeben hat, stellt nur eine (S. 16: Menkema)
eine noch heute vorhandene Burg dar, alle übrigen sind nach
älteren Gemälden oder Zeichnungen reproduziert.
Feiths ausgezeichnetes Verzeichnis der Ommelander Burgen
legt jedem ostfriesischen Heimatsfreund den Wunsch nahe, es
möchte doch bald für unser engeres ostfriesisches Gebiet einmal
eine ähnliche Monographie geschrieben werden. Hat der
Adel auch bei uns im 17.—18. Jahrhundert nicht die allmächtige
Stellung besessen wie in den Ommelanden, so war doch damals
die Zahl der Burgen auch bei uns noch recht ansehnlich;
und in die lebende Gegenwart hinein haben wir sogar viel
mehr an alten Kastellen und Burgen gerettet als unsere Nachbarn.
Allein die Stadt Leer beherbergt ja nicht weniger als
zwei Burgen innerhalb ihrer Mauern, Emden doch wenigstens
die eine, prächtige Klunderburg. Ich nenne noch die stattliche
wohl erhaltene von Fresesche Burg in Hinta, die malerische
Osterburg in Groothusen, das Haus in Goedens, die beiden
Burgen in Dornum, die Reste der Beningaburg bei Grimersum
usw. usw. Es lohnte sich wirklich wohl einmal, gute
photographische Ansichten aller noch erhaltenen ostfriesischen
Burgen herzustellen, ihnen ein genaues Verzeichnis aller irgend wie
bekannt gewordenen Abbildungen (Gemälde, Stiche und Zeichnungen)
auch der untergegangenen ostfriesischen Burgen bei-