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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 397 —<br />

2 ) Johann Abels ist im folgenden Jahre mit einer Prise nach England<br />

gesegelt und hat dort vor Gericht über seine Tätigkeit Bericht erstatten<br />

müssen. Kervyn de Lettenhove, Relations politiques des Pays-<br />

Bas et de l'Angleterre sous le regne de Philippe II. V, 1898, S. 381: The<br />

examination of Johan Abels, late captayne of the ile of Skormencawch<br />

(Schiermonnikoog) and keper of the sea markes at Dockonie, taken before<br />

the righte worschippefull sherif of the countie of Lincolne,<br />

the sixte daye of maye anno Domini 1569: Firste he saith, that<br />

the grave Lodowicke, knowinge him and his service, sende for him by<br />

lettres at the begynyng of his warres, promesinge him good interteynmente,<br />

uppon which cause he rapaired unto him into his campe at a<br />

place called the Dame, two myles from Gronynge, and ther contynued<br />

with hym, tili the brake up. In which tyme he didde not only disburse<br />

divers sommes of moneye of his owne, but also toke of credit other<br />

sommes of moneye, which was emploid about the affaires of the said<br />

grave Lodowick.<br />

Johann Abels wohnte damals in Dokkum, wie er selbst weiter in<br />

dem Verhör angab. 1558 war er von der Stadt Groningen als Konvoier<br />

für die Groninger Hamburg- und Bremenfahrer bestellt (Feith, Regist. Arch.<br />

Groningen, II, 1558, 7). Nach einem Schreiben Joosts van Cranevelt von 1568<br />

Juli 18 aus Groningen [Bijdragen en Mededeelingen van het Historisch<br />

Genootschap te Utrecht XXI, 342) wäre er aus dieser Stadt gebürtig<br />

(natiff de ceste ville). In Emder Berichten wird er gewöhnlich Hansken<br />

Abelen oder Hansken Nabelen genannt. Beim Angriff auf die Hamburger<br />

Bojer im Vlie (1571) wird ein Geusenkapitän, „Hans Abelen uth den<br />

lande tho Wursten", erwähnt (Aeltere Emder Kämmereiregistratur XXVI,<br />

II, 141). Ob Johann Abels mit diesem identisch ist, lässt sich nicht<br />

mit Bestimmtheit erweisen. Jedenfalls muss er ein weit herumgekommener<br />

Kriegsmann gewesen sein; sonst hätte ihn Ludwig nicht kennen<br />

lernen können.<br />

Zu Kapitänen von Tonnenschiffen wurden in der Regel kriegserfahrene<br />

Leute ernannt; denn diese Fahrzeuge hatten nicht nur für den<br />

Unterhalt der Seezeichen zu sorgen, sondern auch die Strompolizei auszuüben.<br />

In Emden war der Tonnenbojer stets mit Geschützen armiert.<br />

In Dokkum mag es ebenso gewesen sein. Dass Johann Abels sein Schiff<br />

mitbrachte, geht aus seinem Bericht über die Beschlagnahme (unten<br />

Anm. 9) hervor. Mai 5 lag er schon im Delfzijl (Gachard, Correspondance<br />

du duc d'Albe sur l'invasion du comte Louis de Nassau, 125 Anm. 1;<br />

Bericht Bossus). Nach Defensio § 15 (vergl. Franz, 61 Anm. 3, 274<br />

Anm. 1) wurden die Schiffe von Johann Abels, Johann Brockman und<br />

Eylardt Flugauf auf dem Delfzijl im Burgundischen geraubt und gerüstet.<br />

EK (Emd. Kämmereireg.) XXVI, II, 70; 1571 Mai 1; Johann Abels verpflichtet<br />

sich Emden zu räumen: Nachdem ehr sich zu wasser und zehewardt in<br />

graven Lodowycks van Nassow bestallung gebrauchen lassen und up der<br />

wolgebornen meinen g. h. tho Oistfrieslandt van hillig. Rom. rych tho lehen<br />

dragende sthroeme van dem Delfzyll ahn die Groninger syt etliche<br />

schepe mith krygesfolck und allerlei munition thogerustet hebben soll.

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