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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 395 —<br />

Strom und sperrte die Verbindung zwischen Emden und dem<br />

Delfzijl. Es glückte ihm auch, sich der Befestigungen des Delfzijls<br />

zu bemächtigen, allerdings nur vorübergehend. Die<br />

Schiffe ankerten teils vor dem Siel, teils zwischen Larrelt<br />

und der Knocke. Sie machten auch Anstalten, die Fahrt<br />

über den Dollart nach den Sielen des Oldampts zu sperren;<br />

doch gelang ihnen das nicht. Auch an sie richteten die<br />

ostfriesischen Grafen die Aufforderung, ihren Strom zu räumen<br />

und sich aller kriegerischen Aktionen zu enthalten. Sie fanden<br />

keinerlei Gegenliebe und mussten sich schliesslich damit begnügen,<br />

einen ohnmächtigen Protest über die Verletzung ihrer<br />

Ströme an die Stände des niederrheinisch-westfälischen Kreises<br />

zu richten 5 ).<br />

Ein Zwischenfall hätte ihnen leicht ernste Verlegenheiten<br />

bereiten können. Der burgundische Kapitän Foppe wurde,<br />

als er zum Provianteinkauf nach Emden kam, vor der Stadt<br />

von Westfriesen und Emder Leuten überfallen. Der Drost<br />

schritt jedoch ein, befreite den Kapitän und seine Leute und<br />

sorgte dafür, dass sie ungehindert ihren Bedarf einkaufen<br />

konnten. Der Rat beschenkte sie sogar, um möglichst jeder<br />

schlechten Wirkung vorzubeugen. 6 ).<br />

Für Ludwig von Nassau bedeutete das Erscheinen des<br />

burgundischen Geschwaders auf der Ems eine schwere Gefahr.<br />

Er musste alles daran setzen, um seine rückwertigen Verbindungen<br />

wiederherzustellen. Am 1. Juli erteilte er Diederick<br />

Sonoy, einem seiner energischesten Gefolgsleute, und Henrick<br />

Thomassen Bestallungen zum Kampf gegen Boschuizen.<br />

In aller Stille rüsteten die Geusen Schiffe zu. Auch ein<br />

Groninger Rahsegel von über 100 Lasten, das vor der Stadt<br />

Emden lag, wussten sie in ihren Besitz zu bekommen. In<br />

der Nacht zum 10. Juli zog Sonoy das ganze Geschwader, mehr<br />

als zehn Schiffe, zusammen und ging mit etwa 700 Mann,<br />

grösstenteils Arkebusieren, an Bord. Am folgenden Nachmittag<br />

trafen beide Geschwader auf einander. Die Holländer segelten<br />

anfangs den Geusen entgegen. Als sie aber erkannten, dass<br />

die kaum notdürftig gerüsteten, aber wohl besetzten Geusenschiffe<br />

sich auf keinen Geschützkampf einlassen wollten,<br />

sondern sofort zum Entern vorgingen, wandten sie sich zur<br />

Flucht auf die hohe See. Bis zum Abend wurden sie verfolgt.

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