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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 380 —<br />

literarischen Almanach im Geschmack der Zeit mit gemeinnützigen,<br />

historischen und poetischen Beiträgen. Ein noch<br />

heute wegen mancher Aufsätze bemerkenswertes Buch.<br />

Bei der zum überwiegenden Teil kleinen Landgemeinden<br />

gewidmeten Tätigkeit Rudolf Christophs konnte dessen schriftstellerisches<br />

Wirken schon aus diesem Grunde einen viel bedeutenderen<br />

Umfang annehmen als das seines Emder Bruders.<br />

Ausser theologischen und erbaulichen Schriften finden sich<br />

von ihm solche aus dem Gebiete der Philosophie, Geschichte<br />

und Geographie, ferner Dichtungen vom Roman bis zu lyrischen<br />

und religiösen Gedichten, ja gar Beiträge über Gartenbau und<br />

Obstbaumzucht. Bei fast allen literarischen Erscheinungen<br />

Ostfrieslands aus einem halben Jahrhundert finden wir ihn<br />

beteiligt, ebenso bei nicht wenigen aus den Nachbargebieten,<br />

dazu noch in verschiedenen allgemein deutschen Unternehmungen<br />

als Bearbeiter der auf Ostfriesland bezüglichen Artikel.<br />

In Gittermanns jüngeren Jahren standen die gebildeten<br />

Kreise Ostfrieslands noch unter den Einwirkungen einer geistig<br />

vielfach angeregten Zeit, als deren Vertreter wir etwa den<br />

Regierungspräsidenten v. Derschau und den Historiker Tilemann<br />

Dothias Wiarda nennen können 1 ). Spätestens mit dem<br />

ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts aber dürfen wir<br />

diesen Zeitraum als abgeschlossen betrachten. Auf geschichtlichem<br />

Gebiete hatte Wiardas Werk zu einem im Interesse<br />

der Forschung beinahe verhängnisvollen Abschluss geführt.<br />

Die von ihm angeregten Bearbeiter bieten keinen Fortschritt<br />

mehr, sondern nur noch eine Verarbeitung oder auch Popularisierung<br />

des von Wiarda Erarbeiteten und Zusammengetragenen.<br />

Auch das im engeren Sinne literarische Gebiet verarmt. Die<br />

Unterhaltung und zum Nutzen zunächst für Ostfriesland und Harlingerland",<br />

nach seinem Tode bis zum Jahre 1842 fortgeführt von dem Emder<br />

Stadtsekretär Dr. G. W. Bueren. Vgl. über die damaligen literarischen<br />

Verhältnisse in Ostfriesland einen vorzüglich orientierenden Aufsatz von<br />

Fr. Sundermann: Die Musen in Ostfriesland (Ostfr. Schulblatt Jahrg.<br />

39 (1899) S. 104—110 und 117—122).<br />

') Vgl. darüber P. Bartels in den Artikeln Tilem. Doth. Wiarda<br />

und über Tjadens gel. Ostfriesland <strong>Jahrbuch</strong> V, 1. S. 105 und VII, 1.<br />

S. 136 f.

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