Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Das Registrum bonorum et iurium ecclesiae Bremensis
berichtet, dass Erzbischof Nikolaus in Friesland am rechten
Knie verwundet wurde. Auch tritt uns in den eingehenden
Auseinandersetzungen über die schwere Finanznot, die in
Folge des missglückten Feldzuges über das Erzstift hereinbrach,
besonders deutlich entgegen, dass der Erzbischof der
verantwortliche Führer des Zuges war, dass er seine Verbündeten
in Sold genommen hatte und sich an Ocko schadlos
zu halten hoffte 1 ).
§2. Der Hergang.
Versuchen wir, nach diesen Nachrichten uns den Hergang
klar zu machen, so ergibt sich ungefähr folgendes Bild. Ausgangspunkt
des Zuges ist natürlich Oldenburg. Die Quellen
erwähnen das zwar nicht ausdrücklich, aber ein jeder Heereszug,
der von Bremen her nach Ostfriesland unternommen
werden soll, muss diesen Weg nehmen. Eine gewisse Bestätigung
hierfür liegt darin, dass Graf Dietrich das erbeutete
Vieh nach Oldenburg in Sicherheit bringen sollte. Dort versammelte
sich das Heer unter der Führung des Erzbischofs.
Die von ihm gewonnenen Herren waren die Grafen Dietrich
von Oldenburg, Johann von Hoya, Konrad von Diepholz,
Johann von Rietberg und der Graf 2 ) von Tecklenburg.
Ritter Heyneke von Alten befand sich wahrscheinlich im
Gefolge des Oldenburger Grafen, Dirick Kienkock in dem
') Leibniz, Scr. Rer. Brunsv. II, S. 268: Nicoiao archiepiscopo capto
mutilato in dextro genu .... Nam duo comites capti, duo occisi, duo
evaserunt, multis vasallis et militaribus occisis et captis, quos omnes
liberare dictus Nicolaus compellebatur, et damna recompensare
') Stüve, a. a. 0. S. 323 nennt den Tecklenburger Grafen Otto,
dagegen Kahler, Die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst in der
ersten Hälfte des lß. Jahrhunderts, S. 47 Nikolaus. Letzterer scheint sich
a uf Emmius zu stützen.
Jahrbuch der Gesellsch. f. b. K. u. vateil. Altertümer zu Emden, Bd. XVII. 3