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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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tronen"; in den Stadtrechnungen heisst es u. d. 25. Febr. 1574; „bethalt<br />

an Johan Gofertz 68 punt oldt pergament tho patroen, jeder pundt<br />

2 sch., is 13 g. 6 sch." Für „ein holten patroen van ein uerwerck" bekam<br />

Jelte Cornelisz. kistemaker 5 Gulden" (K.-R. XII Nr. 2 fol. 112 b ),<br />

vgl. Jelte's eignes Rechnungsbuch XII, 4, S. 142: „Anno 1575 den 22.<br />

maercis foer die heren maeckt dat hoelten patroen van dat spelwerck<br />

oefte urwerck, daer heft en 10 daeghen oever werckt, daex 8 ftuver,<br />

toe loen daervoer 5 gülden". In verwandter Bedeutung hat sich in<br />

Emden das Wort „Patrone" erhalten als Benennung für die Schnittmuster<br />

der Schneiderinnen; vgl. Doornk. W. d. ostfr. Spr. und das englische<br />

„pattern". — Der wahrscheinlich noch aus der Zeit des Rathausbaues<br />

vor der Vollendung der Arbeit stammende Pergament-Entwurf in Timon<br />

Rudolphi's Trifolium (abgebildet in der Hafenfestschrift S. 16, vgl. Anhang<br />

S. 4) zeigt das Rathaus schon in seiner späteren Gestalt mit dem<br />

Turm, kann also nicht die am 7. Febr. 1574 erwähnte Patrone von Meister<br />

Laurens sein und trägt in der Hafenfestschrift die Jahreszahl 1573 nicht<br />

mit Recht. Am 9. April 1576 liess Graf Edzard an Bürgermeister und<br />

Rat den Befehl ergehen, falls es noch nicht geschehen, neben seinem<br />

eignen auch das schwedische Wappen seiner Gattin Katharina am Rathause<br />

aushauen zu lassen (s. oben Anm. 24); der Aufriss bei Timon<br />

Rudolphi zeigt alle 4 Wappen schon in ihrer jetzigen Auswahl und müsste<br />

daher, wenn das Wappen, wie zu vermuten, erst infolge dieses Schreibens<br />

angebracht wurde, nach dem 9. April 1576 gezeichnet worden sein.<br />

Dürfte andrerseits Gewicht darauf gelegt werden, dass die erst am<br />

29. September 1576 eingehängte Haupttür noch fehlt und dass der stattliche,<br />

dem des Antwerpener Rathauses ähnliche Doppeladler des Aufrisses<br />

mit breiten Flügeln sich von dem jetzigen, am 8. September 1576<br />

aufgesetzten, Doppeladler des Frontispizes in seiner Form nicht unwesentlich<br />

unterscheidet, so würde der Plan aus dem Sommer 1576 stammen,<br />

vgl. Anm. 31.<br />

20 ) (S. 345. Meister Laurens' Gesellen.) In der Zeit der<br />

lebhaftesten Bautätigkeit, im Juni 1575, arbeiteten unter Laurens am Rathause,<br />

ausser Willem und Hans v. Steenwinckel und dem Bildhauer Pieter<br />

van Utrecht, 47 Mann, dazu kamen noch 8 „kalxmaker". Im Ganzen<br />

sind aus Laurens' Rechnungsbuch ohne die Kalkmacher 73 Namen von<br />

Maurern und Steinhauern bekannt; davon fallen in der Pestzeit, zwischen<br />

Juli und Oktober 1575, 32 aus.<br />

30 ) (S. 345. „Speckinge".) Fensterteile aus Sandstein ? (Speckinge<br />

= Speichung?).<br />

30a ) (S. 345. Grundsteinlegung am 10. Juni 1574, Backsteinlieferung.)<br />

Vgl. S. 34t. Zwei Tage vorher war der erste Backstein eingetroffen<br />

; Joh. v. Lewerdens Rechnungsbuch (XII 6 S. 5 : Den 8. juny<br />

anno 74 hebben wie die eerste backsteen untfangen tot idt nye raethus<br />

van wegen Burgemestern unde R. — In origineller Weise scheint der Rat<br />

nach dem Bürgerbuche die Junggesellen zum Besten des Rathausbaues<br />

zu besteuern gewusst haben, vgl. zum 8. März 1574: Fredrich Swhers<br />

van Bremen is borger geworden, heft sein eedt gedaen und bethalct;

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