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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 344 —<br />

Stadt mit grossen Bauten auf der Stelle des jetzigen Rathauses gerechnet<br />

haben. Als am 8. Juli 1563 der einer berühmten<br />

Genter Familie entstammende, aber wahrscheinlich aus Amsterdam<br />

zugezogene Nicolaus du Gardin (Utenhove) von Michael,<br />

dem Sohne des Bürgers Vyth Geerts, dessen Haus in der<br />

Faidernstrasse „negest dem Baert 21 ), upt füden over den gank<br />

an Wyard Fonken hues, achter int westen an dat Broerenkarkhoff<br />

belegen", für 1040 Gulden kaufte, brachte die Stadt<br />

es nach den Kontrakten-Protokollen und nach den Kämmereirechnungen<br />

22 ) sofort mit dem Rechte des Näherkaufes „to gemeine<br />

beste" an sich und liess dem ersten Käufer ausser dem<br />

Kaufpreise auch noch eine Verehrung zukommen. Das neue<br />

Rathaus selbst wird zum ersten Male 1564, ohne näheres Datum,<br />

aber vor Michaelis, in dem Ausgabebuch für 1564 genannt:<br />

„268 g. 6 fch. Berent van Ape, Hinrich Busman,<br />

Siuke tho Ape und Eylert Holle vor 2686 palen, so se der stadt<br />

tho erbowinge des ny en raethuses und packhuses up<br />

den bowhoff ditjaer gelevert" 23 ). An dem Hinausschieben des<br />

lange gehegten Planes trugen wohl weniger Schuld die unruhigen<br />

Zeiten als der Widerstand des gräflichen Hofes in<br />

Aurich, der, wenn nicht auch die Furcht vor dem Selbstgefühl<br />

der Emder Bürgerschaft, das ein aus eigner Kraft<br />

errichteter stolzer Bau noch steigern musste, mit im Spiele war,<br />

seinen wiederholten Einspruch mit dem Hinweise auf die Schuldenlast<br />

der Stadt begründete 24 ). In der Abrechnung über den Rathausbau<br />

beginnen die Eintragungen u. d. 24. Okt. 15?3; an diesem Tage<br />

wurden durch den „geschworn schuttemeister" Oltmann Ernst 42<br />

Gulden 1 Schaf 10 Witten Arbeitslohn gezahlt und erhielt der Steinhauer<br />

Fedde v. Stenforde 25 ) 6 Gulden 1 Sch. 10 W. für „blockstien,<br />

gefoeret, gemeten, upgebracht, vorwaltet" ; es waren 565V2 Fuss<br />

Sandstein, je 100 Fuss zu 12 Taler. Drei Monate später, am<br />

30. Januar 1574 2öa ), erscheint ein „Laurens muermeister"<br />

mit 12 Gesellen, Arbeitern und Steinhauern (harthouwers) und<br />

25 Gulden 5 Sch. Wochenlohn, der Meister mit 5 Schaf, die<br />

Gesellen mit 3V2 Schaf 26 ) täglich; eine Woche darauf, am 6. Februar,<br />

wieder Laurens muermeister, diesmal mit 13 Gesellen,<br />

„harthouwers und ftienhouwers an den grauwen stien", und<br />

31 g. 7 fch. Lohn, und so geht es mit lauter Eintragungen für<br />

Steinarbeit von M. Laurens allwöchentlich weiter bis 1577. Am

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