Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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ist, deutet das Ausbleiben der Fourage an 1 ). Somit werden
die Angaben, um welche die friesische Chronik bei Ehrentraut
den Text Rynesberch-Schenes vervollständigt, durch andre
gute Quellen gestützt und können also unbedenklich verwertet
werden.
Die Nachrichten, die der Lübecker Dominikaner Hermann
Korner über die Schlacht bei Detern bringt, sind ebenfalls
als gleichzeitige Ueberlieferung zu würdigen 2 ). Die lüneburger
Handschrift enthält einen Bericht, der im allgemeinen mit den
Angaben Rynesberch - Schenes übereinstimmt, dem jedoch kleine
Ergänzungen nicht fehlen. Wir erfahren hier, dass Erzbischof
Nikolaus von Ocko in Sold genommen war, damit er ihm
Hülfe bringe 3 ). Auch deutet Korner an, dass das erzbischöfliche
Heer teils im Wasser umgekommen, teils durch das
Schwert vernichtet worden sei 4 ). Ausserdem findet sich hier die
wichtige Nachricht, dass der Erzbischof in Friesland grosse Beute
an Rindern und Zugtieren machte und sie durch Graf Dietrich
unter starker Bedeckung von Schützen nach Oldenburg bringen
liess 5 ). Von den Teilnehmern am Zuge nennt Korner nur
Dietrich von Oldenburg, Johann von Hoya, Konrad von Diepholz
und den Herrn von Rietberg.
Eine jüngere, deutsche Bearbeitung der Chronica novella,
die hannoversche Handschrift 8 ), präzisiert die oben erwähnten
Zugtiere genauer als Pferde 7 ). Ueber die Verwundung des
Erzbischofs berichtet diese Kornerrezension, dass die Friesen
ihn tot geschlagen hätten, wenn nicht Focko Ukena ihn ge-
') Die im Königl. Staatsarchiv zu Aurich befindliche Handschrift
enthält, wie mir Hr. Dr. Ritter mitteilt, folgende Stelle: Nam partim fame
confecti sunt, partim capti a paucis ex Normannia ac interemti.
*) Vgl. Schwalm S. XII-XIII.
') Eb. S. 471: Nicolaus archiepiscopus Bremensis pecunia multa
conductus per Okkonem ....
*) Eb.: Perierunt ergo plures in conflictu illo de exercitu archiepiscopi
aut aquis immersi aut gladiis mactati.
®) Schwalm S. 471: Et predam magnam apprehendens de pecoribus
et iumentis, destinavit eam per dictum Tidericum comitem cum multis
balistariis ducendam in Aldenburg.
•) Vgl. eb. S. XV.
7 ) Chroniken der deutschen Städte 28 (Lübeck 3) S. 238: Dat lant
schynneden se do unde nemen dar ynne vele quekes unde perde.