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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 335 —<br />

„den Helm und die Handschuhe aus den noch vorhandenen<br />

Marmorstücken herausschlagen zu lassen, dagegen die Rücklehne,<br />

die jetzt in Gyps gegossen ist, nicht in Stein auszuführen,<br />

sondern auf angemessene Weise zu härten" 1 ). An dem leidigen<br />

Kostenpunkte scheiterte dann auch die noch geplante Restaurierung<br />

der früher am Postament gelagerten, schildtragenden<br />

Löwen, von denen jetzt einige Exemplare in der Altertümersammlung<br />

in Emden aufbewahrt werden.<br />

Trotzdem das ursprüngliche Projekt so weitgehende Einschränkungen<br />

hatte erfahren müssen, war die veranschlagte<br />

Summe doch erheblich überschritten worden, da die Gesamtkosten<br />

eine Höhe von 1088 Rthlr 8 ggr. 7 Pf. erreicht hatten.<br />

In der Schlusssitzung vom 5. Mai 1847 erklärte die Kommission<br />

die Restauration des Enno-Denkmals für beendet und „glaubte<br />

alle Ursache zu haben, mit den Leistungen des Künstlers zufrieden<br />

zu sein".<br />

In der Tat hat Prof. Engelhard seine Aufgabe in künstlerischer<br />

Beziehung in vorzüglicher Weise gelöst, wenn es ihm<br />

auch nicht überall gelungen ist, die Schönheit des Originals<br />

zu erreichen, wie ein Vergleich des restaurierten Kopfes<br />

(Fig. 4) mit dem noch erhaltenen Bruchstücke des Original-<br />

Kopfes (Fig. 3) beweist.<br />

Aber wie steht es mit der Wiedergabe dieses Originals?<br />

Von dem Schöpfer des Enno-Denkmals darf wohl mit Recht angenommen<br />

werden, dass er an der Hand der Original-<br />

Portraits und der numismatischen Vorbilder, aus der lebendigen<br />

Anschauung des Volkes heraus, dessen Erinnerung<br />

an den wenige Jahre zuvor gestorbenen Regenten noch frisch<br />

im Gedächtnisse haften musste, ein lebenswahres Bild des<br />

Grafen geschaffen hat. Um so auffallender muss es erscheinen,<br />

dass Prof. Engelhard, dem doch wie seinem Vorgänger in der<br />

bildenden Kunst und der Numismatik die besten Hilfsmittel<br />

zu Gebote standen, seine eigenen Wege gewandelt ist und in<br />

dem Enno-Kopf ein Phantasiegebilde geschaffen hat, falls ihm<br />

nicht, wie ich vermute, eine Verwechselung Enno's II., mit<br />

dessen Enkel Enno III. untergelaufen ist. Jedenfalls hat der<br />

neugebildete Kopf mit den Original-Portraits, wie sie uns in<br />

') Kommissionssitzung v. 26. Februar 1810.

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