30.01.2013 Aufrufe

Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 334 —<br />

dem Rücken sei eine passende Stütze anzubringen, Helm und<br />

Handschuhe könnten nach Modellen aus der Rüstkammer angefertigt<br />

werden und scheine es am zweckmässigsten, die<br />

fertige Figur auf eine Unterlage von schwarzem, polierten Stein<br />

zu legen"*). Als Honorar beanspruchte Engelhard ausser<br />

30 Rthlr. Reisekosten, monatlich 60 Rthlr.<br />

Am 27. September 1845 begann der Künstler die Arbeit<br />

und förderte dieselbe so rasch, dass Kopf und Hände bereits<br />

Ende November aus dem von Amsterdam bezogenen Marmorblock<br />

herausgearbeitet waren. Grosse Schwierigkeit machte<br />

die Deutung der unter dem Haupte zusammengebrochene Stütze,<br />

„von der noch Marmorstücke vorhanden waren, die darauf<br />

schliessen liessen, dass die Figur auf oder an einer hohen gezierten<br />

Rücklehne geruht habe" 2 ). Engelhard hatte die Entscheidung<br />

seinem Lehrer Prof. Schwanthaler in München anheimgestellt,<br />

dessen Rat dahin ging: „hinter der Figur einen<br />

knieenden Engel anzubringen, welcher den Grafen mit den<br />

Händen aufzurichten bemüht ist", auf diese Weise werde man<br />

am besten der Auffassung des Künstlers gerecht, der augenscheinlich<br />

den Moment der Auferstehung habe zum Ausdruck<br />

bringen wollen. Dem gegenüber betonte die Kommission, dass<br />

nichts auf das frühere Vorhandensein eines Engels hindeute><br />

auch spreche gegen die Idee der Auferstehung die Haltung<br />

der Figur, die im Niedersinken begriffen sei, so dass dem<br />

Künstler bei dem Zurücksinken in betender Stellung wohl der<br />

Moment des Verscheidens vorgeschwebt haben müsse. Diesem<br />

Gedanken entsprechend wurde der Beschluss gefasst, nach den<br />

Entwürfen Engelhards ein Ruhebett mit der Cirksena'schen<br />

Harpye als Rücklehne und auf dieser Helm und Handschuhe<br />

anzubringen; das Ganze sollte aus Alabaster oder Marmor<br />

angefertigt werden.<br />

Leider ist der Plan nicht in seinem ganzen Umfange zur<br />

Ausführung gelangt. Alle Bemühungen in Amsterdam, Hamburg,<br />

Bremen und Groningen Alabaster aufzutreiben waren<br />

vergeblich gewesen, zu einem neuen Marmorblock reichten die<br />

Mittel nicht mehr, so begnügte man sich schliesslich damit,<br />

') Kommissionssitzung v. 28. Juli 1845.<br />

2 ) Kommissionssitzung v. 8. Dezember 1845.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!