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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 333 —<br />

die Stütze unter seinem Haupte zusammengebrochen, die Löwen,<br />

welche als Schildhalter herumstanden, sind herabgestürzt".<br />

Dabei hat es der Vandalismus der Soldateska aber nicht<br />

bewenden lassen, und Lübke in seiner „Geschichte der Baukunst"<br />

ist keineswegs, wie Starcke 1 ) meint, im Unrecht, wenn<br />

er sagt: „die Marmorfigur des Verstorbenen auf dem Sarkophag<br />

liegend, ist schon sehr modern und wohl stark restauriert",<br />

dann zweifellos geht aus den einschlägigen Akten des Archivs<br />

der Grossen Kirche 2 ) hervor, dass auch der Kopf, die Hände,<br />

der Helm und die Handschuhe völlig zertrümmert waren. Es<br />

dürfte nicht uninteressant sein, die Geschichte der Wiederherstellung<br />

des Monumentes auf Grund dieses Aktenmaterials<br />

in kurzen Zügen wiederzugeben.<br />

Im Jahre 1843 hatte der Kirchenrat sich mit der Bitte an<br />

die Kgl. Landdrostei zu Aurich gewandt, den Wiederaufbau des<br />

Enno-Denkmals in die Hand nehmen zu wollen, er war abschlägig<br />

beschieden. Weit entfernt, sich durch diesen Misserfolg<br />

niederdrücken zu lassen, ergriff er nun selbst die Initiative,<br />

wählte ad hoc eine Kommission aus seiner Mitte, entwarf<br />

einen Kostenanschlag, der sich auf 873 Rthlr. 17 ggr.<br />

• 5 Pf. belief, petitionierte bei geistlichen und weltlichen Behörden<br />

und brachte es nach fast 2jährigen, mit friesischer Zähigkeit<br />

gepflogenen Verhandlungen endlich dahin, dass von dem Könige<br />

aus der General-Kasse 200—300, von den Provinzial-Ständen<br />

300, von der Stadt Emden 100 Rthlr. und der von der veranschlagten<br />

Summe fehlende Rest von dem Konsistorium aus<br />

der Kirchenkasse bewilligt wurden.<br />

Nach vergeblichen Bemühungen, einen geeigneten Künstler<br />

in Hannover, Amsterdam und Groningen zu gewinnen, einigte<br />

man sich schliesslich in der Wahl des Bildhauers Engelhard<br />

zu Lüneburg. Dieser erklärte sich denn auch bereit die Arbeit<br />

nach vorher angefertigten Modellen auszuführen und gab<br />

sein Votum dahin ab: „dass das Haupt und die Hände erneuert,<br />

die ganze Figur auseinander genommen, gereinigt und<br />

kunstgerecht wieder zusammen gestellt werden müssten; unter<br />

') Jahrb. der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterl. Altert.,<br />

IV. Band 1. Heft S. 99.<br />

'') Acta betr. die Wiederherstellung des Monumentes des Grafen<br />

Enno's II. Litt. M. No. 107.

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