Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

Die Restauration des Sarkophages Enno's II. in
der Grossen Kirehe zu Emden 1845 46.
Von Medizinalrat Dr. Tergast.
Die Frage der Restauration des Grabdenkmals Enno's 11.
ist dank der eifrigen Tätigkeit der Provinzialkommission zur
Erforschung und Erhaltung der Denkmäler in der Provinz
Hannover neuerdings wieder aktuell geworden. Es ist das
Verdienst des Provinzialkonservators Dr. Reimers, durch eingehende
Untersuchungen festgestellt zu haben, dass der Verfall
der Abschlusswand des Mausoleums nicht aufzuhalten sei und
eine Erhaltung desselben für die Nachwelt nur durch eine
Abformung in Hartgips erzielt werden könne. Hoffentlich lässt
die Ausführung dieses Planes nicht lange mehr auf sich warten,
die höchste Eile tut not, weil bei der unaufhaltsam fortschreitenden
Korrosion des Gesteins der völlige Ruin des
Denkmals vor der Tür steht.
Wie das Säulentor zum Mausoleum, so hat auch der
Sarkophag Enno's seine Geschichte der Zerstörung und Wiederherstellung
erlebt. Im 7jährigen Kriege, so geht die Sage,
hausten die Truppen des Marquis de Conflans an heiliger
Stätte und demolierten, im Grimm über den verfehlten Raub
an Kirchenschätzen, den gräflichen Sarkophag. In welchem
Umfange diese Verwüstung stattgefunden, geht aus einer Eingabe
des ref. Kirchenrats an die ostfr. Stände vom Jahre 1843 hervor,
in der es heisst: „das Bild des Grafen ist vielfach beschädigt,