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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 307 —<br />

Tot deser tydt tho was die borgh van Embden noch een<br />

kleen vierkandt begryp, veel kleener dan nu ter tydt, mit een<br />

geringe müre van twee of derdehalf steen dicke, gelyck sie nu<br />

oock is, end rondom nae die stadt op siecht landt, allene dat<br />

een wyde goete offt blint slootjen daerom ginck, daer regen-<br />

Vorgehen gegen Manninga veranlasst haben sollte, aufgerollt. Bei einem<br />

im Jahre 1594 im Auftrage des Reichskammergerichts in Ostfriesland<br />

veranstalteten umfangreichen Zeugenverhör in dieser Sache konnten<br />

noch zwei ehemalige Diener Edzards II. vernommen werden, welche<br />

ihren Herrn seiner Zeit nach Schweden begleitet hatten. Edzards Leibschneider,<br />

namens Gerhard, gibt bei dieser Gelegenheit einige ganz interessante<br />

Erinnerungen an die Schwedenfahrt der beiden jungen ost-<br />

Iriesischen Grafen zum besten. Auf eine in den gerichtsseitig aufgestellten<br />

Artikeln enthaltene Frage, ob Hajo Manninga sich in Schweden besonders<br />

des Grafen Johann angenommen habe, heisst es von ihm: „Affirmat;<br />

Ursache seiner wissenschafft: zeigt ahn, nachdeme Graf Johan seliger der<br />

gefenknus in Sweden erlassen, sey allen oistvriesischen dienern vorbotten,<br />

keine briefe zwischen S. G. und dem Frowlein zu tragen, es habe gleichwoll<br />

hoichermeltes Frowlein durch ihre magett ihme zeugen zwölf halbe<br />

neue thaler zugeschicket, und als zeuge nicht wissen können, warumb<br />

ime sollich gelt behandet wurde, derhalben dasselbe anzunehmen pillich<br />

bedenken gehabt und nicht underlassen dem herrn producenten solchs<br />

underthenich anzumelden und, was ehr sich desselbes geldes halber<br />

zu vorhalten, S. G. bescheits zu erholen, habe S. G., das ehr gerurtes gelt<br />

behalten sollte, zu gnaden beschieden, ihme zeugen aber sey verner nichts<br />

angemutet, wisse aber woll, das Jost von Schawenburch, so domalich<br />

des herrn producenten leibjunge gewesen, brieve ahn Graf Johan haltende<br />

durch der Frowlein magt behandet worden, und als zeuge dessen<br />

innen worden, habe ehr gedachtten Joosten erinnert, das ehr woll zusehen<br />

wollte, was ehr thete, damit ehr sie in keine newe muhe brechte, worauff<br />

der junge geantwurtet: so wil ich auch ihr briewtrager nicht sein,<br />

und daruf die brieve unther ein rotth laken an der wandt hengende<br />

hingesteckett; volgens habe Hajo Manninga den jungen gefragt: Jost,<br />

haste Graf Johan die brieve zugestallt? waruf der junge geantwurtet:<br />

Nein, er wollte sie ime nicht bringen; Hajo Manninga weiter gefragt,<br />

wo den die brieve wehren, und als der junge gesagt, dat er sie, wie<br />

gemeldet, vor herrn producenten Cammer under das laken hinne gestecket,<br />

hette Hajo Manninga solche brieve selbst geholet und ahn<br />

Graven Johan gebracht, dahero zeuge woll wissendt, das Hajo Manninga<br />

Graven Johans sich angenhomen". Auf die weitere Frage, ob Manninga<br />

an der Gefangenschaft des Grafen schuld gewesen sei, „sagt zeuge,<br />

ihme sey woll bewusst, das Graf Johan in das gefenknus gerathen und<br />

so woll beide lieern als die dienere in grosse gefahr und ungelegenheit<br />

dadurch gesetzet; ob aber Hajo Manninga dazu ursach geben, solches<br />

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