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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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dann später die hier für uns in Betracht kommende „Corte<br />

beschrijvinghe van Oist-Vriesslandt", welche ihrerseits durch<br />

einen weitern Abschnitt „van Oist-Vriesslandt" ergänzt wird.<br />

Nach der Anlage der uns erhaltenen Stücke wird das ursprüngliche<br />

Werk mit einer Landesbeschreibung von Westfriesland<br />

begonnen haben. Diese, wie auch der gemeinsame<br />

Titel des ganzen Werkes und möglichenfalls noch eine Einleitung<br />

oder Vorrede, welche über Zweck und Anlage des<br />

Ganzen hätte Auskunft geben können, sind uns mit den ersten<br />

7 Bogen des Originals verloren gegangen. Nach den in<br />

der Leeuwardener Handschrift erhaltenen Teilen erscheint es<br />

zweifellos, dass der Verfasser eine Beschreibung aller Friesischen<br />

Lande von Westfriesland bis über die Weser hinaus hat<br />

geben wollen. Da wir es also auf jeden Fall nur mit einem<br />

Torso zu tun haben, so mag es gerechtfertigt erscheinen, die<br />

auf Ostfriesland bezüglichen Stücke, welche für sich genommen,<br />

immerhin ein abgeschlossenes Ganzes bilden, gesondert zu veröffentlichen.<br />

Vielleicht lässt sich für die bemerkenswerten auf<br />

Groningen bezüglichen Teile dort einmal später eine ähnliche<br />

Ausgabe veranstalten.<br />

Der Name des Verfassers ist uns nicht überliefert, doch<br />

lassen sich aus verschiedenen gelegentlichen Bemerkungen<br />

einige Angaben über seine Persönlichkeit zusammenstellen.<br />

Wir werden in ihm mit ziemlicher Sicherheit einen Edelmann<br />

aus den Groninger Ommelanden zu sehen haben, welchen die<br />

religiösen und politischen Wirren seines Vaterlandes auf<br />

längere Zeit nach Ostfriesland führten. Schon in seinem Vaterhause<br />

gingen zur Zeit der spanischen Herrschaft reformierte<br />

Prediger aus Ostfriesland aus und ein. Sie hielten dort wie<br />

an manchen andern Stellen heimliche Gottesdienste für ihre im<br />

Lande hin und her verstreuten Glaubensgenossen ab. Dass<br />

der Verfasser die Zeiten des erbitterten Kampfes gegen Spanier -<br />

tum und Katholizismus selbst handelnd und leidend mit durchlebt<br />

hat, beweist ausser dieser Nachricht auch seine starke<br />

Gereiztheit gegenüber der katholischen Kirche, sowie das unverkennbare<br />

Behagen, mit dem er die im Volke umlaufenden<br />

boshaften Gerüchte über den ersten und einzigen Bischof von<br />

Groningen, Johann Knijff, wiederholt. Über die Örtlichkeit<br />

seines Vaterhauses fehlen uns nähere Angaben; wir erfahren

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