Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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sonders auch gegen Hisko richtete. Damals mag es Ocko
gelungen sein, die Intervention Groningens gegen Focko zu
veranlassen, welche diesen zu der Verpflichtung nötigte,
weitere Bündnisse gegen Ocko zu unterlassen. Dass Sibet
von Rüstringen vorerst eine auffallende Neutralität wahrte,
ist bezeichnend genug. Und dennoch waren die Gegensätze
da, sie traten in dem Konflikt mit Imelo und Friedrich scharf
hervor und wurden auch durch den richterlichen Ausgleich
vom 5. Mai keineswegs beseitigt.
§ 8. Anschluss der Ukenaschen Partei anBischof
Heinrich von Münster; ihre drohende Haltung.
Schon am 19. Juni finden wir Focko Ukena wieder eng
mit Imelo verbündet, ihnen haben sich Sibet von Rüstringen
und Enno Edzards von Greetsiel angeschlossen 1 ). Alle vier
Häuptlinge, denen noch Fockos drei Söhne zuzurechnen sind,
erneuern den am 14. Februar des vorigen Jahres geschlossenen
Vertrag mit Bischof Heinrich und dem Stift zu Münster;
sie werden seine und des Stiftes Vasallen und geloben ihm
Treue und Huld. Der Bischof hebt hervor, dass die Häuptlinge
dem Stifte treue Dienste geleistet hätten, und erkennt
damit die seit Jahresfrist verfolgten Bestrebungen der Ukenaschen
Partei an, welche ja wesentlich die Aussicht förderten,
dem münsterschen Propste Hisko Emden wieder zu verschaffen.
Bischof Heinrich und das Stift geloben, die genannten
Häuptlinge zu verteidigen, zu schützen und Tagfahrten
für sie zu halten, wenn jemand sie oder ihr Land
überfallen und ihnen Unrecht zufügen wollte 2 ).
So bereiten sich offenbar kriegerische Ereignisse vor, der
Gedanke eines feindlichen Ueberfalles scheint keiner Partei
mehr fern zu liegen. In Voraussicht der nahenden Wirren
versichert sich Häuptling Imelo noch einmal der Treue und
Zuverlässigkeit seiner Untertanen. Am 18. Juli werden die
gegenseitigen Verpflichtungen urkundlich festgelegt und be-
') Merkwürdiger Weise fehlt in der Vertragsausfertigung der
Häuptlinge Ennos Name. Vgl. Friedl. 339.
2 ) Friedl. 338.