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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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jüngere Beziehungen, die sich von Ulrichs Vater, Enno von<br />

Norden, ableiten? Wir würden in diesen Dingen gewiss ein<br />

gut Teil besser sehen, wenn wir genauer über die verwandtschaftlichen<br />

Beziehungen dieses Enno aufgeklärt wären. Auf<br />

, Grund welcher Rechte ist dieser jüngste Sohn des Besitzers<br />

von Appingen Häuptling von Norden und Besitzer der Ennenburg<br />

geworden? War Appingen wirklich der Iieerd, der Stammsitz<br />

seiner Familie, so sollte derselbe nach ostfriesischem Landrecht<br />

an den jüngsten Sohn Enno, nicht an den älteren Haro<br />

gefallen sein. War die Norder Ennenburg alter Besitz der Cirksena,<br />

so würde sie dadurch, dass sie an Enno fiel, als der<br />

Heerd des Geschlechts erwiesen sein. Allein wir werden doch<br />

gewiss eher an ein Einheiraten Ennos in eine Norder Häuptlingsfamilie<br />

denken müssen. Die Chronisten kennen als Gemahlin<br />

Ennos von Norden nur Gela von Manslagt. Aus der<br />

Ehe mit ihr stammt von Ennos Kindern sicher die Tochter<br />

Frouwe, denn sie brachte bei ihrer Verheiratung mit dem älteren<br />

Sibo Attena von Dornum diesem Manslagt, die Mitgift<br />

ihrer Mutter, selber als Mitgift zu (Suur, Häuptlinge S. 166).<br />

• Durch eine zweite Ehe muss sich dann Enno erst die<br />

Ennenburg und die Häuptlingswürde in Norden erworben haben.<br />

Wahrscheinlich ist er der Rechtsnachfolger des Hylo Attena,<br />

der urkundlich 1347—1378, nach den Chroniken noch bis 1389<br />

bezeugt ist (oben S. 247). Das lässt sich durch die allerdings<br />

nur ein einziges Mal vorkommende Bezeichnung Ennos als<br />

„Enno Attenna" (Urk. 374, vgl. oben S. 252 N. 1) stützen.<br />

Von den Mitgliedern der Familie Cirksena, die im<br />

14. Jahrhundert gelebt haben, wissen wir im Ganzen herzlich<br />

wenig. In dem Stammbaume bei Klinkenborg S. 153 ist nur<br />

Sibrand I von Eilsum urkundlich mehrmals belegt, von den<br />

anderen berichten uns die Historiker und Genealogen eigentlich<br />

nur die Namen, ihre Gemahlinnen und den stereotypen Zusatz<br />

„zu Greetsyhl Häuptling". Nach Klinkenborgs Feststellungen<br />

ist nun auch dieser k^rge Schmuck, mit dem Beninga und<br />

Emmius die ältesten Cirksena so reichlich bedenken, als unecht<br />

zu tilgen. Dadurch ergibt sich für einen dieser Männer<br />

die Möglichkeit, ihn ganz aus der Familie Cirksena herauszulösen<br />

und ihn in die der Syertza zu überführen: das ist der<br />

Ulricus Sircsena (Zirtzena), dessen frühen Tod in Wigmodien<br />

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