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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 266 —<br />

legt: der Sohn eines Eylwardus heisst nach dem Vater, aber<br />

mit der Koseform des Namens, Eyzo (Oork. 281 von 1323):<br />

Eyzonis, und Eysonem filium Eylwardi. — Eyse Tuwinghe uet der<br />

Merne (Oork. 1061 von 1400). Tyase (= Tiad-se) Hebekema (ibid.).<br />

In Patronymiken stecken solche z-Formen z. B. in Mensana (Urk.<br />

49. 57. 63 u. ö.) von Mensa, Menso = Kurzform zu einem mit Meinbeginnenden<br />

Namen. — Ynsana, Ynzona und Ynzana (Urk. 1694<br />

und 1695 von 1379) von Yn-za, dem mit ka-Suffix ein Inka, Inneke<br />

entsprechen würde. Beispiele für die Deminutivendung mit dem<br />

k-Suffix (altfriesisch männlich -ka, weiblich -ke) brauche ich<br />

wohl nicht zu geben, sie sind überaus häufig und leicht erkenntlich.<br />

Dass das k-Suffix im Friesischen assibiliert werden,<br />

also in ts- übergehen könnte, ist lautlich ganz unmöglich.<br />

Altfriesisch k geht nur vor palatalen Vokalen (e, i, j) in ts<br />

über*), diese Deminutive auf -ka, -ke zeigen aber überall ein<br />

a hinter dem k, nur im Nom. Sg. Feminini steht e, 2 ) aber auch<br />

vor diesem e des Nom. Sg. Fem. der schwachen Deklination<br />

wird niemals das k assibiliert, vgl. z. B. altfries. tziurke<br />

(Kirche), nicht tziurtze! Sicko (aus Sigi-ko) und Sitzo (aus<br />

Sigi-zo) sind also auch im Friesischen zwei grundverschiedene<br />

Bildungsarten. Aus der Grundform Sitza könnte man zwar<br />

die Formen Sitzen, Sidzena, Sitzema erklären, wenn sie ganz<br />

für sich allein ständen, und nicht neben ihnen die Formen mit<br />

r Sirtzena etc., noch dazu als die älteren, überliefert wären.<br />

Diese Formen mit innerem r kann man nämlich auf keine<br />

mögliche Weise, wie Stark es will, weder aus der Grundform<br />

Sirka, noch aus Sirtza (oder gar Sirksa) erklären, denn solche<br />

Bildungen sind sprachlich absolut ausgeschlossen; die Suffixe<br />

-ka und -za treten nur an die einstämmigen Kurzformen der<br />

Personennamen an. Man kann wohl Heine-ko und Kun-zo<br />

bilden, aber unmöglich Heinre-ko oder Kunr-zo, Heinrich-zo<br />

oder (wenigstens in älterer Zeit) Kunrad-ko. Wir bleiben also<br />

dabei, dass die Formen Cirksena, Zirtzena, Sitzena aus den<br />

zweistämmigen Grundnamen Sirk resp. Sirt, nicht aus Kurzformen<br />

dieser Namen, hervorgegangen sind.<br />

So bleibt endlich die älteste überlieferte Form des Namens<br />

der beiden Familien übrig, das Tzyerza der Urkunde von<br />

') Vgl. van Helten, Altostfries. Grammatik § 133 f.<br />

s ) van Helten § 187 ff.

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