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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 247 —<br />

Itzinga" trägt (0. U. Nr. 171). Er nimmt in dieser Zeit offenbar<br />

die Stelle des 1367 unter den 3 Norder advocati genannten<br />

und nach den Norder Annalen, Beninga, v. Wicht und Emmius<br />

1372 gefallenen Evenardus Itzinga ein 1 ). Da Hylo Attena, der<br />

schon seit 1347 die Angelegenheiten des Norderlandes mitleitete,<br />

i. J. 1378 seine Stellung als Vertreter des mittleren<br />

Bezirkes noch immer behauptet 2 ), so wird Affo Beninga,<br />

Folkards Sohn, Häuptling von Pilsum, der auch 1379 am<br />

18. Juli (0. Urkdb. Nr. 136) Häuptling von Norden genannt<br />

wird, in Norden als Nachfolger MartinZyertzas, der dann<br />

zwischen 1367 und 1378 sein Amt als advocatus aufgegeben<br />

haben, wenn nicht gar gestorben sein müsste, anzusehen sein.<br />

Da liegt es nun nahe, an diesen Affo oder Affa 3 ) Beninga von<br />

') Für sein unerwartetes Auftreten als Liuward Itzinga unter den<br />

Norder Häuptlingen ist wohl keine andere Erklärung denkbar, als dass<br />

er in die Familie Itzinga eingeheiratet hatte und deren Namen annahm,<br />

ein Namenswechsel, der ja auch bei der Familie Allena (Beninga), bei<br />

Focko Ukena's Sohn Udo Itzinga (Hessinga, Urk. 391) u. a. eintrat. War<br />

Liuwards Gattin mit dem proteusartigen Namen Djudelt, Djurled,<br />

Diudleta, Dudelef, Djulke, Gudelet (Urk. 391, korr. aus Dudelet), die erst<br />

M. v. Wichts handschriftliche Stammbäume (1789) „Djulke von Aurich"<br />

nennen, eine Itzingasche Erbtochter, die Tochter des 1372 umgekommenen<br />

ältern Evenardus Itzinga? Dann hätte der jüngere Evenardus Itzinga,<br />

Liuward Abdenas und Djudelts Sohn (f 1414), eben als Sohn einer Tochter<br />

des älteren Evenardus seinen Namen erhalten. Eine andere Djudelt<br />

(Dyudeloff) war Haro v. Oldersums Gattin (Urk. 979 v. J. 1476), Tanno<br />

Kankenas von Wittmund Tochter, aus dessen Hand Ulrich Cirksena<br />

i. J. 1442 (Urk. 541 und 543) die Westerburg zu Dornum und den<br />

Itzingaherd erhielt. Bei dem Testamente Ocko tom Bröks 1435 (Urk.<br />

443) waren ausser seiner zweiten Gattin Clara, seiner Mutter Adda, der<br />

Tochter des Liuward Abdena - Itzinga und der Djudelt, — der Nichte<br />

derselben, Hima Itzinga (der Gattin Udo Fockenas), auch ein Vetter<br />

Tanno Kankenas, ein Sohn Hickos, Mauritz Kankena aus Dornum, mit<br />

seiner Gattin zugegen. Vielleicht darf also auch der Name Djudelt als<br />

Beweis tür ein engeres Verhältnis der Kankena zu den Itzinga und als<br />

eigentümlich den Itzinga angesehen werden. IDie Wandlungen des Namens<br />

Diudelet erklären sich dadurch, dass darin, wie friesisch öfter, die Endungen<br />

-elf u. -elt verwechselt werden. — Borchling.]<br />

ä ) Er lebte noch zur Zeit des dritten Provinzial-Kapitels der<br />

Dominikaner in Norden 1382 (Emm. S. 218, v. Wicht), nach den Norder<br />

Annalen 1389, vgl. Ben. S. 158 (1385).<br />

3 ) Aus der altfries. Form Affa, die sich urkundlich auch im 0. Urkdb.<br />

Nr. 1730 (v. J. 1400) findet, ist bei Beninga-Harkenroht S. 314 irrtümlicher

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