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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 242 —<br />

gedeutete Beschlagnahme des Zehnten in Nesse bezieht sich<br />

die von Keno tom Brök, kurz nach seinem Regierungsantritte,<br />

am 1. Februar 1400 (0. Urkdb. Nr. 1718) bekundete lebenslängliche<br />

Belehnung Kenos und seiner Mutter Folkeld mit dem<br />

Zehnten zu Nesse durch Erzbischof Otto II. In dem Vertrage,<br />

den Keno und Hamburg nach Vernichtung der Vitalier und<br />

ihrer ostfriesischen Beschützer am 24. Aug. 1408 schlössen<br />

(0. U. Nr. 215), erhielt Keno die stehengebliebene Burg Volperts<br />

von Nesse und die Türme zu Arle, Berum usw. eingeräumt,<br />

griff also damit ohne Zweifel in die Ansprüche Liward<br />

Syrtzas ein, dem er in dieser Zeit seiner aufsteigenden Macht<br />

zugleich auch die alten kirchlichen Aufkünfte des Bremer Domkapitels<br />

entzogen haben muss. Im selben Jahre, wo Liwards<br />

Klage ausging, nahmen sich seiner bei der Hansa die auch<br />

in eigner Sache klagenden Brüder Enno Cirksena von Norden<br />

und Haro Cirksena von Greetsiel an „umme den torn to Erle, . .<br />

den Keno L u w e r d e affgewunnen hebbe . . . umme der vitalienbrodere<br />

willen, de daruppe weren". Der hier genannte<br />

Luwerd, auf dessen enge Verbindung mit Enno Cirksena besonders<br />

hingewiesen sei, kann nur Liward Syrtza von Berum<br />

sein. Die Sendboten der Hansa entschieden auf dem Tage zu<br />

Meppen am 8. Dez. 1409 (0. Urkdb. Nr. 1753 S. 715): falls<br />

Keno, wie er behaupte, schon „mit Luwerde unde Ennen<br />

ghesated unde ghesonet" sei, so solle er zu nichts mehr verpflichtet<br />

sein, sonst aber Genugtuung leisten; den Schaden<br />

an dem „hilligengude uthe den kerken to Erle unde to Haghene"<br />

habe er zu ersetzen. Sollte mit diesem Spruche Liward Syrtzas<br />

Klage vom 23. Juni 1409 unerwarteter Weise Gehör gefunden<br />

haben, so kann er die Einkünfte aus Arle und Hage doch<br />

nur kurze Zeit genossen haben. Keno blieb jedenfalls im Besitze<br />

des Arier Turmes, den er sogar noch stärker befestigt<br />

zu haben scheint (0. U. Nr. 227, vom J. 1411 oder 1412), und<br />

am 24. Juni 1412 (0. U. Nr. 230) konnte er von Aurich aus<br />

bekannt machen, dass er den Zehnten zu Arle, Nesse und<br />

Hage von Erzbischof und Domkapitel zu Bremen gegen gewisse<br />

Verpflichtungen für 200 Rheinische Gulden auf Lebenszeit gekauft<br />

habe. Unter ähnlichen Bedingungen übernahm sein Sohn<br />

Ocko am 11. Nov. 1418 (0. U. Nr. 262) „de tegheden to Erlo,<br />

Nesse und Haghe unde dat meyerland to Erle" für 7 Bremer

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