Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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ling Sibet von Östringen und Rüstringen hat sich des Münz-
rechtes bedient 1 ).
Eine Urkunde vom 8. Januar 1449 berichtet, dass die
Einwohner von Jever dem Häuptling Edo Wiemken, dem
Grossvater Sibets, die dortige Münze übergeben hatten, nachdem
es ihm gelungen war, sie zu unterwerfen 2 ). Daraus erhellt,
dass in Östringen vor dem Auftreten der Häuptlinge
die Münzgerechtigkeit von den Einwohnern selbst gehandhabt
wurde. Jever ist der Hauptort des alten Asterga. Dort
sollen schon im 11. Jahrhundert die Sachsenherzöge Bernhard,
der die Grafschaft nachweislich inne hatte 3 ), Ordulf und Hermann
Münzen geprägt haben 4 ). Urkundlich wird die Jeversche
Münze schon am 14. Juli 1182 erwähnt 5 ). Von Richthofen
hat überzeugend nachgewiesen, dass der Asterga, nachdem
die Sachsenherzöge sich von ihm zurückgezogen hatten, zum
Bezirk der Oldenburger Grafen gehörte 6 ). Ihnen stand noch
im Jahre 1428 von der Jeverschen Münze eine jährliche Abgabe
von 2 Mark zu 7 ). Somit ergibt sich, dass die Jeversche
Münze, wie die von Emden, ursprünglich gräfliches Regal war;
dann a'ber auf die Gemeinde selbst überging und schliesslich
von dieser den Häuptlingen übertragen wurde.
Eine ähnliche Entwicklung wird für die anderen Landschaften
anzunehmen sein. In der zweiten der um 1200 verfassten
17 Küren heisst es nach dem niederdeutschen emsiger
Texte, dass das Volk eine nähere und leichtere Münze
wählte, da die Kölnische Münzstätte zu weit entfernt war
und die Münzen zu grosses Gewicht hatten 8 ). Ein friesischer
Text aus Rüstringen berichtet, dass die rechtmässige Münze
früher in Köln gewesen sei, dass dann aber die Rüstringer
selbst eine besondere Münzstätte eingerichtet hätten und
leichtere Münzen prägen Hessen 9 ). Zwar erhielt sich die
0 Eb. S. 154 ff.
2 ) Friedl. 607, S. 532.
3 ) Friedl. 2.
*) Tergast S. 18-19.
6 ) Friedl. 9.
6 ) Untersuchungen über friesische Rechtsgeschichte I, S. 333 ff.
7 ) Ehrentraut I, S. 473.
8 ) K. v. Richthofen, Fries. Rechtsqu. S. 5.
,J ) Eb. S. 538, § 15.