Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Brüder die Herrschaft gemeinsam führten, bleibe dahingestellt.
Beide haben als Häuptlinge des Norderlandes in Norden
Münzen prägen lassen 1 ).
Auch das Harlingerland hatte seine Prägstätte. Im
Jahre 1379 berichten die dortigen Richter über die Schulden
des Hinrich Somernat an den Bremer Rat und zählen die
Summen in der Harlinger Landesmünze auf 2 ). Leider ist
keine dieser Münzen erhalten. Erst von Ulrich von Greetsiel
haben wir eine Münze, die er als Häuptling zu Esens hat
prägen lassen 3 ). Häuptling Wibet übertrug 4 ) seinem Schwiegersohn
Esens am 28. April 1440 endgültig, aber schon am
30. November 1434 tritt Ulrich als Häuptling von Esens auf 8 ).
Die Rückseite der Münze ist durch ein Kreuz in vier Felder
geteilt, von denen jedes einen linksblickenden Adler trägt 6 ).
Tergast hält diese Adler für die ten Brokschen, folgert daraus,
dass die Münze Ulrich als den Häuptling des Brokmerlandes
kennzeichne, und bestimmt danach als die früheste Prägungszeit
das Jahr 1442 7 ). Allerdings führen die ten Bröks auf ihren
Münzen und Siegeln einen Adler, jedoch einen rechtsblickenden,
und dasselbe Zeichen tragen auch die Siegel des Häuptlings
Wibet von Esens 8 ). Da die Münze laut Aufschrift in Esens
geprägt ist, so ist trotz der Verschiedenheit in den Adlern
Wibets und Ulrichs die Möglichkeit keineswegs ausgeschlossen,
dass zu den Gerechtsamen, die Wibet im Jahre 1440 an Ulrich
übertrug, auch das Münzrecht gehörte.
Einen Tournosgroschen mit der Aufschrift Uke domicellus
schreibt Tergast dem Vater Focko Ukenas zu 9 ), und auch Häupt-
') Tergast S. 132, 135, 136—139.
') Friedl. 1694.
a ) Tergast S. 77 zählt sie irrtümlich zu den Emder Münzen. Die
Aufschrift lautet, Figur 58: Ulricus capitalis in Ezense. Rückseite:
Moneta nova in Ezense.
4 ) Friedl. 513.
5 ) Friedl. 1777, S. 739.
•) Vgl. Tergast S. 77.
7 ) Eb. S. 76, 78.
8 ) Friedl. 349, Siegel 8.
") Tergast S. 145.
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