Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Ulrich von Greetsiel ein 1 ), welchem er zugleich die Esener
Burg endgültig übertrug. Hinsichtlich des Reiderlandes steht
fest, dass Edzard und Ulrich am 28. Juli 1439 das Gericht
vom sogenannten Weener Gat bis nach Reide erhielten 2 ). Es
bleibt unklar, worauf sich diese Gerichtsbarkeit bezog; wahrscheinlich
handelt es sich um frühere Gerechtsame Focko
Ukenas, der das Reiderland von den ten Bröks zu Lehen gehabt
hatte.
Im Emsigerlande scheint es keinem Häuptling gelungen
zu sein, die oberste Gerichtsbarkeit dauernd auszuüben.
Während in den andern Landschaften des heutigen Ostfriesland
sich eine Art Landeshoheit mächtiger Häuptlinge herausbildete,
führte die Entwicklung im Emsigerlande dahin, dass
eine grosse Anzahl selbständiger Häuptlinge sich in die Herrschaft
des Landes teilte. Dass diese in den ihnen unterstehenden
Kirchspielen und Dörfern das Gericht inne hatten,
bedarf nach dem Gesagten kaum der Erwähnung. Im Jahre
1439 übertrugen die Hamburger den Brüdern Edzard und Ulrich
das Gericht zu Larrelt, Twixlum, Langen, Wybelsum, Folkertsweer,
Woltzeten, Midlum, Westerhusen, Kanum, Freepsum,
Osterhusen, Suurhusen, Kanhusen, Eisinghusen und Loppersum
3 ). Diese Orte waren den Hamburgern nach Vertreibung
einer Anzahl emsländischer Häuptlinge zugefallen 4 ). Die letztgenannten
sieben Ortschaften hatten früher dem Häuptling
Folkmar Allena unterstanden 5 ). Von ihm wird sie sein Sohn,
Häuptling Imelo von Grimersum und Larrelt, der sich auch
Häuptling von Osterhusen nannte, geerbt haben. In einer, von
Nirrnheim in die Zeit vom Winter 1451 bis zum Frühjahr
1453 verlegten 6 ) Klageschrift beschwert sich Imelo darüber,
dass ihm die ten Bröks das Gericht zu Uttum und Visquard
entzogen hätten 7 ). In Grimersum, Wirdum, Jennelt und
Kampen übte Imelo, in Petkum der dortige Häuptling die Ge-
>) Eb. 513.
2 ) Eb. 509, S. 453.
3 ) Eb.
4 ) Vgl. Nirrnheim S. 88-89.
s ) Friedl. 193.
6 ) A. a. 0. S. 156.
Friedl. 565, S. 495. '