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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 210 —<br />

Eine andre Abgabe, der Zehnte, wurde im Norder alten<br />

Lande vom Häuptling Edzard beansprucht. In seinem Testamente<br />

vom 12. Oktober 1497 erwähnt Eger Kankena, dass sein<br />

Vater sich mit dem jungen Mentzen von Nordorf über den auf den<br />

Herd zu Osterackum zu liefernden Zehnten dahin geeinigt habe,<br />

dass der östlich der Falster fällige Zehnte nach Wittmund gezahlt<br />

würde, während Mentzen den westlichen behielt. Die Falster<br />

bildete die Grenze des Herrschaftsbezirkes Wittmund 1 ) und war<br />

auch später stets die Grenzlinie zwischen den Ämtern Wittmund<br />

und Esens 2 ). Noch heute fliesst das Falster-Tief in der Richtung<br />

von Südwesten nach Nordosten und schneidet die Bahnlinie<br />

Wittmund-Esens kaum 1'/, km südöstlich der Haltestelle Stedesdorf.<br />

Der dem Mentzen zugesprochene Zehnte westlich der<br />

Falster kam später an den Junker Ulrich und fiel damit an<br />

die Burg zu Esens. Zum Teil mögen diese Zehnten ursprünglich<br />

der Kirche gehört haben. So verkaufte der Bremer Domscholaster<br />

Hinrich Crampe mit Einwilligung des Domkapitels<br />

am 23. Juni 1421 dem Wibet von Stedesdorf und dessen Sohn<br />

Hilmer auf 15 Jahre alles Meierland und sämtliche Zehnten,<br />

welche in Harlingen von der Stedesdorfer Kirche auf den Domscholaster<br />

übergegangen waren 8 ).<br />

Als die Häuptlinge Edzard und Ulrich am 28. Juli 1439<br />

von den Hamburgern Emden auf Schlossglauben empfingen,<br />

erhielten sie 4 ) zugleich das Recht, in den Kirchspielen Detern,<br />

Hollen, Filsum und Nortmoor östlich der dortigen Habbe Bawingesburg<br />

aus jedem Hause eine Tonne Hafer, in Stickhausen,<br />

Oldehof, Neuburg, Hilkenborg, Dorenborg, Uringhergast 5 ) und<br />

!) Friedl. 1566.<br />

2 ) Vgl. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 309.<br />

8 ) Nach einer der von Dr. Klinkenborg in Hannover aufgefundenen<br />

Urkunden des Erzstiftes Bremen vom 23. Juni 1421: „Hinrick Crampe<br />

fcolemefter in der kercken to Bremen" verkauft mit Einwilligung des Domkapitels<br />

„den vromen mannesWypten vanStedestorpe, Hilmere fynem zone"<br />

(dazu später nachgefügt: „Heren Ommeken") „alle meyerland unde<br />

tegheden beleghen in Herlinghen an gheeft unde an meerfch, alze dat gehört<br />

hefft to dem hove to Stedestorpe unde nu hört to unfer fcolmefterie<br />

unde proveftie" für 60 Arnheimische Gulden auf 15 Jahre (später geändert<br />

in „18 Jahre"). Mittig. v. Dr. Ritter.<br />

4 ) Friedl. 509.<br />

5 ) Ist vielleicht die Gast von Ihren bei Ihrhove.

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