Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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und Silland ist ersichtlich, dass seine Gemahlin Inse 90 x /2 Grasen
== 38,51 Hektar Landes als Aussteuer mit in die Ehe gebracht
hatte 1 ). Am 7. März 1460 schenkten die Häuptlinge zu Hinte
dem Junker Ulrich 21874 Grasen = 92,87 Hektar Landes, die
in 38 einzelnen Stücken zerstreut im Freepsumer, Midlumer
und Westerhuser Hammrich lagen 2 ). Die Grösse der Stücke
schwankt zwischen 1 und 18 Grasen. Somit ergibt sich, dass
der gesamte Landbesitz, den einzelne Häuptlinge hatten vereinigen
können, offenbar recht bedeutend gewesen sein muss.
Andrerseits erhellt schon aus obigen Angaben, dass die
Häuptlinge keineswegs über grosse zusammenhängende Landflächen
verfügten. Grosse Güter gab es damals in Ostfriesland
so wenig, wie heute 3 ). Streubesitz war dagegen vorherrschend.
Er wurde in der Regel von den Häuptlingen als Heuerland an
Bauern ausgetan. So hatte der Heuermann Tjabberen im
Jahre 1447 ein im Nesser Kirchspiel gelegenes Stück Weideland
des Junkers Ulrich in Pacht 4 ). Auch in der Deterner
Gegend hatte Ulrich anscheinend Heuerleute 5 ). Häuptling Gerd
von Petkum hatte in Vothermoor (?) einem Manne, namens
Hope, Land für 4 Arensgulden jährlicher Pacht gegeben 6 ). Ein
Pachtverzeichnis des Häuptlings Wiard Apken Beninga zu
Loppersum aus dem Jahre 1473 ist so fragmentarisch erhalten,
dass nur noch 31 Eintragungen verwertet werden können 7 ).
Die verpachteten Ländereien liegen zum grössten Teil in Parzellen
von 3 bis 10 Grasen zerstreut in der Umgegend von
Emden, bei Hinte, Westerhusen, Wirdum, Uttum, Loquard,
Ditzum u. s. f. Grössere Summen, wie 40, 2174, 24, 16 und
34 Grasen sind nur vereinzelt angegeben. Im ganzen sind
54 Grasen Meed- oder Heuland, 40 Grase Venland oder niedrige
Eb. 690.
2 ) Eb. 755. Die Grösse eines Stückes ist zu 3 Diematen angegeben.
Rechnen wir diese gleich 4 Grasen, so ergibt die Addition der 38 Posten
218 1 /*, nicht, wie die Urkunde rechnet, 218*/* Grasen.
3 ) Heute sind die Höfe durchschnittlich 30—50 ha gross. Vgl.
Bericht über den Zustand der Landeskultur, herausg. vom Landwirtschaftlichen
Hauptverein für Ostfriesland, 1906, S. 15.
*) Friedl. 586.
5 ) Eb. 637.
6 , Eb. 1249.
7 ) Eb. 925.