Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

Beiträge
zur Geschichte der ostfriesisehen Häuptlinge.
Von Dr. Theodor Pauls aus Grossefehn.
Teil II. 1 )
Die Rechte der ostfriesischen Häuptlinge.
Um das Einporkommen von Häuptlingen zu erklären, ist
es überaus wichtig, ihre Befugnisse zu kennen. Auf diese
gehen auch die Rechte der cirksenaschen Grafen im einzelnen
zurück, und die Selbständigkeit der Inhaber der sog. Herrlichkeiten
gegen die späteren Landesherren gründet sich ebenfalls
auf den bedeutenden Machtumfang, den die Häuptlinge insgesamt
erworben hatten; war es doch lediglich einer der
Ihren, den seit 1464 die Grafenwürde schmückte. Den zuverlässigsten
Aufschluss über die Rechte der Häuptlinge geben
die zahlreichen urkundlichen Aufzeichnungen aus dem 14. und
15. Jahrhundert. Ihre gelegentlichen Angaben sind um so belangreicher,
als Verträge über das Verhältnis der Häuptlinge
zu ihren Untertanen nur in geringer Anzahl vorhanden sind 2 ).
Am 18. Juli 1426 begaben sich die Bauerschaften Grimersum,
Wirdum und Jennelt unter den Schutz des Häuptlings
'l Teil I, s. o. Seite 1.
2 ) Vgl. Friedl. Urk. Nr. 340, 341, 395, 446, 456, 493.