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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Gesangbuch nicht ausdrücklich, wohl aber sagt er, dass Resius'<br />

Lied so gefallen habe, dass es alsbald in den Kirchen gesungen<br />

sei. Auch Harkenroht führt es in seinen Oorsprongkelykheden<br />

(S. 521) nicht an, sondern nennt nur den Henricus Resius,<br />

de Norder Evangelist genamt, maakende het nog bekende gezang<br />

by het h. Avondraaal: Herr Christ, wir danken etc. Das<br />

hat Harkenroht aus Hojers Norder Gesangbuch 1709. Auch<br />

Bertram erwähnt das Gesangbuch nicht, wohl Resius Lied,<br />

E. Meiners dagegen führt es ausdrücklich (II pag. 351) an: „die<br />

van Emden in hun Psalmboek, in't jaar 1529 gedrukt" hätten<br />

Resius den Norder Evangelist genannt. Einen Abdruck des seiner<br />

Meinung nach von Resius, in Wahrheit aber von Boie jun. herrührenden<br />

Liedes gibt Meiners aus dem Gesangbuch von 1589.<br />

Siehe zu Lied No. 61: „0 Christ wy dancken dyner güde", S. 129 f.<br />

Wo dieses Enchiridion gedruckt worden ist, ob in Emden<br />

oder ausserhalb Ostfrieslands, erfahren wir nicht. In einer<br />

Abhandlung über „Emdens Buchhandel" neigt der Verfasser,<br />

Herr de Vries, zu der Ansicht, dass ein Emder Bürger, Evert<br />

Bokebinder van Warendorp, dieses Gesangbuch gedruckt habe,<br />

de Vries vermutet auch, dass der Druck ihm teilweise zu<br />

seinem Brot verholfen habe. Möglich ist es, wenn der Evert<br />

auch erst 1532 seinen Bürgereid geleistet hat; er kann deshalb<br />

doch schon 1529 in Emden gewohnt haben, nur seine<br />

pekuniären Verhältnisse haben es nicht zugelassen, das Bürgerrecht<br />

früher zu erwerben. Auch im Jahre 1532 konnte er die<br />

Kosten, das Bürgerrecht zu erlangen, nicht aufbringen, im<br />

Emder Bürgerbuch heisst es: „Evert hefft syne Eedt ghedaen<br />

un sal up Johannis 9 Schaep betalen, de ander 9 Schaep<br />

synnen oene omme Godts wille geschencket". Siehe Ostfries.<br />

Monatsblatt 1879, S. 6. Hätte es sich um den Druck eines grösseren<br />

Gesangbuches gehandelt, so müssten wir Zweifel hegen, ob sein<br />

Typenkasten wohl ausgereicht hätte, allein zum Druck eines<br />

so kleinen Enchiridions mag er zur Not genügt haben. Sind<br />

doch mehr Drucker in Deutschland bekannt, deren Typen nicht<br />

ausreichten zur Herstellung eines Gesangsbuches, sie druckten<br />

dann mit lateinischer Schrift, soweit diese Typen reichten, der<br />

Rest wurde in deutscher Schrift gedruckt.<br />

Ist unsere Annahme, dass jedesmal das älteste Emder<br />

Gesangbuch die Grundlage für das nächstfolgende abgegeben

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