Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

— 184 —
dann dürfen wir dasselbe Verhältnis auch für das Gesangbuch
von 1551 voraussetzen. Ist das spätere von 1589 wesentlich
beeinflusst worden von Menso Alting, so dieses von 1551 von
Gellius Faber. Sein Lied: God Vader in dem hemmelryck stand
wohl darin, aber noch nicht sein 128. Psalm, eine Überarbeitung
aus dem Utenhoveschen Psalmbuche, das erst 1561 in London
gedruckt wurde. Ist Fabers „Magnificat" eine selbständige
Arbeit gewesen, dann hat es ein Stück dieses Gesangbuchs
ausgemacht; ist es aber, was wahrscheinlicher, nur eine Übertragung
von Utenhoves „Magnificat" ins Sassische gewesen,
dann muss es darin gefehlt haben, weil Utenhove es erst 1561
veröffentlichte.
Verglichen mit dem Emder Gesangbuch von 1589 müssen
in diesem von 1551 gefehlt haben: die 36 Psalmen von Dathen,
3 von M. Alting, 2 von Gellius Faber, 1 von Freder (Psalm 79),
1 von Utenhove, 1 von Nicolai, 1 von Nie. Hermann und die
Lieder: Aus meines Herzens Grunde und Warum betrübst du
dich etc. Alle diese Lieder sind erst nach dem Jahre 1551
verfasst oder in die Gesangbücher aufgenommen worden. So
war Freders Lied (Psalm 79) bereits 1546 als Einzeldruck vorhanden,
fand aber erst 1558 in dem Hamburger Enchiridion
Aufnahme. Ausser den genannten 48 Liedern bleiben für das
Gesangbuch von 1551 noch 79 Lieder als möglicher Bestand
übrig. Von diesen während der Jahre 1529 bis 1551 herausgegebenen
79 Liedern wären neu aufgenommen 7 von Luther,
2 von Bonnus, 4 von M. Weisse, 2 von Knöpken (Psl. 23
und 25) und je ein Lied von Boie jun., Boie sen., Freder,
Schnesing, Horn, A. R-eusner, J. Kolrose, Grüenwald, J. Graman
(Psalm 103), Decius (0 Lamm Gottes), S. Heyden, B. Waldis
und „Was Lobes sollen" etc. und „Wacht auf ihr Christen
alle"; das sind 29 Lieder, die im Emder Gesangbuch von 1551
zum ersten Mal veröffentlicht sein können, wenn wir nämlich
von uns unbekannten Auflagen der Emder Enchiridien zwischen
1529 und 1551 absehen.
Das Gesangbuch von 1529.
Das früheste Gesangbuch, dessen Erwähnung geschieht,
gehört dem Jahre 1529 an. Ubbo Emmius (S. 839) nennt das