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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 176 —<br />

Franziskaner-Kloster, der jetzigen Gasthaus-Kirche, hat eine Orgel<br />

wahrscheinlich nicht gefehlt. Uphusen erhielt 1531 eine Orgel,<br />

von einem Emder Orgelbauer verfertigt, Oldersum besass 1461,<br />

Manslagt um 1550, Rysum 1513, Groothusen 1520 eine Orgel, Larrelt<br />

erst 1619, doch ist fraglich, ob diese nicht einen Ersatz für<br />

eine alte Orgel bildete, Greetsiel erhielt in der ersten Hälfte<br />

des 16. Jahrhunderts die Orgel aus dem Prämonstratenser-<br />

Kloster Aland. Leer erhielt im 16. Jahrhundert die Orgel aus<br />

dem Cistercienser-Kloster Thedinga, hatte aber als Probsteisitz,<br />

wie auch Weener, wahrscheinlich schon vorher eine Orgel.<br />

Ähnliche Nachrichten liegen aus der lutherischen Kirche<br />

Ostfrieslands vor. Der Auricher Kirche wurde 1529 die Orgel<br />

des Kloster Ihlo geschenkt. In Marienhafe wird schon 1437<br />

einer kleinen Orgel Erwähnung getan, zu der um 1500 eine<br />

neue grössere hinzukam. Esens soll 1540 bereits 2 Orgeln,<br />

Dornum 1530 eine aus dem Kloster Marienkamp stammende<br />

gehabt haben *).<br />

Die Kirchenordnungen des Grafen Enno aus den Jahren<br />

1529 und 1535 erwähnen die Orgel nicht. Dagegen sagt uns<br />

die Gottesdienstordnung der Emder Kirche aus dem Jahre<br />

1594: „Des Orgels is under dem Gesang neen Gebruck, ock<br />

by dem Gadesdenst nicht, ahne allein des Sondages voor<br />

negen Uhren, wenn sick dat Volck samlet, und darnha wenn<br />

idt thor Kercken wedder uthgaeth" [vgl. Brenneisen II pag. 217],<br />

Hierzu bemerkt E. Meiners in seinen Kerkelyken Geschiedenissen<br />

um 1739: „Thans gebruikt men het Orgel onder het gezang,<br />

mits dat gebruik als iets middelmatigs (Adiaphoron)<br />

aangernerkt wordt en ook als dienstig om het gezang te bestieren<br />

Aus diesen Mitteilungen entnehmen wir, dass dem Orgelspiel<br />

noch über 1600 hinaus kein besonderer Wert beigelegt<br />

wurde, die Orgel hatte ihren Zweck erfüllt, wenn sie vor und<br />

nach dem Gottesdienste ein wenig Musik machte. Ein strenger<br />

puritanischer Geist, der den Gebrauch der Orgel während des<br />

Gesanges nicht gestattete, mag auch wohl nicht ohne Einfluss<br />

gewesen sein, kam doch Menso Alting aus der Pfalz, wo<br />

') Vgl. Sundermann im Ostfries. Monatsblatt 1880, S. 104 ff, 1884,<br />

S. 23 ff., Harkenroht „Oorsprongkelykheden" und Houtrouw „Ostfriesland".

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