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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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berg, Klugs Gesangbuch 1543 4, Magdeburg 1543 5, V. Babst<br />

1545 13 incl. Begräbnislieder, die sassischen Magdeburger von<br />

1534 1, 1543 6, 1551 3, 1596 10, Marburg 1549 5, Hamburg<br />

1558 11, Pfalz-Neuburger Kirchenordnung 1570 73, Wittenberg<br />

1573 21, Bonn 1582 3, Greifswald 1593 20, Freylinghausen 1714<br />

11, Dresden 1747 13, Leipzig 1745 30, Burgs Schlesisches Gesangbuch<br />

1745 bis 1856 6, Harms Hermannsburg 1860 16 lateinische<br />

Lieder.<br />

Die bekanntesten unter den reformierten Gesangbüchern<br />

haben keine lateinischen Lieder, Strassburg 1524 und 1525,<br />

Augsburg 1529, Konstanz 1540, Amberg 1574, die Herborner,<br />

Schweizer Gesangbücher, Jülich 1639. Sonst kommen sie nur<br />

noch ganz vereinzelt vor wie im Emder Gesangbuch 1630.<br />

Bereits in der Homberger Reformationsordnung von 1526<br />

war vorgesehen, Lateinlieder möglichst zu beseitigen. In der<br />

„Aufrichtigen Rechenschaft von Lehr und Ceremonien der reformierten<br />

Kirche Nassaus" vom Jahre 1593 heisst es: „Die<br />

lateinischen Gesänge sind auch mehrenteils in den Kirchen<br />

dieser Lande abgeschafft. Nicht, dass man an sich selbsten<br />

die Übung lateinischer Sprach verwerfe, sondern dass es nützlicher<br />

und erbaulicher ist, dass in öffentlichen Versammlungen<br />

das Gebet, Gesang und also der ganze Gottesdienst in bekannter<br />

und verständiger Sprach verrichtet werde.<br />

Ähnlich der Consensus Ministerii Bremensis Ecclesiae<br />

1595: „Es sind Gebet und Gesang in fremder Sprach nicht<br />

zu dulden".<br />

Über den lateinischen Gesang in den Kirchen Ostfrieslands<br />

gibt zuerst die Kirchenordnung des Grafen Enno II. vom Jahre<br />

1529 Aufschluss. Dort heisst es: „Wy willen ock, darmit de<br />

joeget nicht vorsumet noch in der kunst afneme, dat under<br />

den Nachtmael Christi beide latyn und duitsch na desPredicanten<br />

willen und gevallen in der Gemeine gezungen werde. . . . Van<br />

den Scholenn willen wy, dat vordan ein iderman zeine Kinder<br />

tho schole zette, beide in unzen Steden und dörpen, daermede<br />

de joeget zo jammerlick nicht verdorven noch de edele latynsche<br />

kunst zo gar nicht vorachtet werde. . .. Dat ock beide<br />

in den Steden und dörperen an den hilligen dagen van den<br />

schöleren latynsch und duitsch gezungen beide in der metten,<br />

Nachtmael und Vesper." In der Ordnung von 1535 wird noch-

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