Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

— 166 —
in de vryheyt der dienaeren staen. Men sal in de kercken de
Psalmen door P. Dathenus in dichte gestelt mitsgaders de
andere ghesangen daer by ghesettet alleen ghebruycken".
Die Synode der deutschen und wallonischen Kirche zu
Dordrecht 1578 bestimmt gleichfalls: „In de Duytsche Ghemeenten
... de Psalmen van P. Dathenus, in de Walsche . .
de francoisphen Psalmen, in de Nederlandsche kercken sullen
de Psalmen Dathens ghesongen worden, achter latende de ghesanghen
die in de heilige Schrift niet gevonden worden".
Dieselbe Bestimmung trifft die Synode in Middelburg 1581
und die Kercken Ordeninghe gemaect by eenighe Politycken
ende Ecclesiastycken in den Haghe 1591: „Dat men in de
kercken singhen sal de 150 Psalmen, de 10 Gheboden, de
Lofsanghen Zachariae, Mariae, Simeonis, het Ghelove und
Vader onse, ende ander gheen ghesanghen". Genau so war
es in der reformierten Kirche Ostfrieslands von etwa 1700 bis
1811. Anders lag die Sache von 1529—1700. Die Gottesdienstordnung
der Emder Gemeinde vom Jahre 1594 verordnet in
Kap. 3: „Up Sön- und Festdagen . . . werdt erstlick Godt mit
Bede- und Lave-Psalmen, nha der Materie der folgenden Predigt,
uth den Saxsischen und Nedderländischen Psalmböckeren,
angeropen und gelavet" — Psalmbuch war eben das Psalmund
Gesangbuch, das z. B. von 1589 und später von 1630
mehr Kirchenlieder als Davidische Psalmen enthielt. Nach
dem Anfangsliede folgt Segenswunsch, Sündenbekenntnis, Gebet,
Morgen-Gebet mit dem Vader Unser oder dieses allein,
darnha röpet de gantze Gemeine Gesangeswyse Godt umme
den heiligen Geist un syne Gaven an. So um 6 Uhr Morgens in
der Grossen Kirche und um 9 Uhr Vormittags in dieser und
der Gasthauskirche. In den Weken - Predigen beflytiget', men
sick alsdann in Singen und Predigen der Körte. — Nha gedahnem
Gebedt werdt de Segen aver de Gemeine gespraken
und also mit einem christlicken Gesang dimitteret. Bei der
Abendmahlsfeier wird die Predigt mit dem Gebet und Gesang:
0 Lamb Gades unschüldig etc. geendiget. Nach der Kommunion
gehet also wedderum ein jeglicker an synem Ort,
dancket synem Godt, unde helpet mit Psalmen und Geistlicken
Gesangen, so by wehrender Communion gesongen werden,
synen Namen anropen und prysen . . . Und als de Lovesang