Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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c) Die Melodie steht schon in den Souterliedekens von
1540 zu Psl. 68 (69): 0 God wil mi salveren het water coemt
my aen. Hier ist als Überschrift die Melodie des weltlichen
Liedes angegeben: Waer is myn alderliefste, die ic met ooghen
aensach, Om haer quam ic gereden van den avond al tot den
dach etc. Sie ist auch verschiedenen Liedern im Geusenliedboecken
beigegeben, z. B. No. 29, ebenfalls etlichen Liedern
der niederländisch Reformierten, z. B. Waeckt op gy Nederlanden
waeckt op t' is meer dan tyt. In dem Lübecker Gesangbuch
1545 steht wohl der Text unseres Liedes, die Melodie
fehlt jedoch. Die Souter-Melodie g g g a h c' c', h a g c'
h c' etc. ist bis auf geringe Veränderungen in die deutschen
Gesangbücher übergegangen; das Hamburger Melodeyen-Gesangbuch
1604 hat: g g g a g h c' etc.
82. Warum bedrövest dudymyn hert, Bekümmerst
dy und lydest smert.
Überschrift: Van dem Crütze, Vervolginge und anvechtinge.
Ein schön Geistlick Liedt.
a) Der Verfasser ist unbekannt, wenigstens nicht Hans
Sachs, dem man lange Zeit hindurch dieses Lied zugeschrieben
hat. Es findet sich zuerst im Hamburger Gesangbuch 1565;
ferner im Eichhorn'schen Gesangbuch Frankfurt a /O. 1569,
Lübeck 1567 sehr abweichend, Lübeck 1578, Magdeburg 1596.
b) Text. ,,Ein weduwe uth Sidonerlandt" wird in
Lübeck 1567 zu einer Wittwe aus „Sodomerland", Lübeck
1578, Emden 1630, Magdeburg 1596 haben: „Sareptenland."
Der „Horeb" 6, 4 im Emder Text ist im Lübecker Text
„Harepta" geworden, und aus dem „Wacholder" 6,1 machen Hamburg
und Magdeburg einen Machandelboom. Zwischen Strophe 5
und 6 schiebt Lübeck 1567 einen Vers ein, der in den andern
Gesangbüchern fehlt. In Strophe 7 wird dem Daniel in der
Löwengrube Speise gebracht „dorch synen Dener Habakuc",
nach Angabe der apokryphischen Schrift vom Drachen zu
Babel in den Zusätzen zum Buch Daniel, Kap. 5, Vers 13 ff.
Unser Text stimmt durchweg mit dem Magdeburger 1596
überein.
c) M e 1 o d i e: g g b ad' c' b a.