Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Unser Text stimmt mit dem bei Babst 1545 und im
Magdeburger Gesangbuch 1596 überein. Die Melodie siehe
zu No. 75.
78. Van allen Menschen affgewandt, tho dy myn
Seel erhaven. Psalm 25.
a) Verfasser ist Andreas Knöpken, geb. vor 1500 in
Küstrin (Neumark). Siehe No. 8.
b) Text. Das Lied kommt zuerst vor bei Burkart
Waldis in der „Parabel vom verlornen Sohn" (1527), dann in
der Rigaer Kirchenordnung 1530, bei J. Slüter 1531, N. Schumann
1539, C. Adolph 1542, Hamburg 1558, Magdeburg 1534—1596.
4, 4 B. Waldis und Riga: „Den du dyne gnade lest
schenken". Die andern: „Den du dyne Genade schenckest".
10, Schluss Emden, Magdeburg, Schumann: „Und stah
ock gantz vorlaten", B. Waldis,- Riga, Magdeburg 1534, Slüter:
„stah ick ock etc."
2, 2 Emden: „Von den de up en bouwen", statt up dy
bouwen. Im Emder Gesangbuch hätte die 3te Zeile lauten
müssen: in syner handt, statt in dyner handt, weil vorher und
nachher die Anrede in der 2. Person nicht beibehalten ist wie
in den andern Gesangbüchern.
c) M e 1 o d i e. Ob unserem Liede eine der Melodien zu
Psalm 2, 12, 13 und 14 beigegeben ist, kann nicht bestimmt
angegeben werden. Es kann auch die Melodie bei C. Adolph
1542: c' g a c' c' d'c' h a, die sich genau so im Hamburger
Melodeyen-Gesangbuch findet, in Betracht kommen.
79. Van mynes herten gründe segg ick dy loff
und danck in disser Morgenstunde.
Überschrift: Ein schön Geistlick Liedt, des Morgens und
Avendes tho singen.
a) Verfasser. Die Tradition schreibt das Lied Johann
Mathesius in Joachimsthal zu, sein Name wird jedoch erst
1610 bei Prätorius genannt; das Hamburger Gesangbuch 1607
gibt G. Nigidius als Verfasser an. Andere geben richtiger bloss
die Jahreszahl 1592 an, Verfasser also unbekannt. Das Lied