Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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1, 9 „Deit dy mit trost beschüdden", ebenso Emden, st.:
mit rechtem Trost. Bonn 1582: mit reichem Trost.
2, 5 „Syn torn leth he voraverfaren, Emden: leth he wol
varen.
3, 1 „Alse sick ein Vader erbarmet", ursprünglich: ein
Mann erbarmet. Emden und Magdeburg 1596: ein Vader, Bonn
1582: ein Mann.
3, 4 „So wy en früchten kindlyck rein", st.: kindlich früchten
rein. Emden: So wy em früchten kindlick rein.
3, 5 „He kent unse makel even", st.: Er kennt das arm
Gemachte. Emden: „He kennt uns maecksel even", Magdeburg
1596: dat arm gescheppe.
3, 7 „Alse gras des Minschen leven", st.: gleichwie das
Gras von rechte, so auch Hamburg 1558, Magdeburg 1596 und
Bonn 1582. Emden: Als grass is des Menschen leven.
4, 7 „Ghy starcken vnde Engel scharen synes laves denden
em tho lick", st.: ihr starken Engel, waltend seins lobs und
dient zugleich. Emden: De starcken Engelscharen Em laven
und deenen thoglyck.
Zur Veränderung der Lesart 3, 7 „Gleichwie das Gras
von rechte" hat wohl C. Adolph den ersten Anstoss gegeben,
ihm folgen dann mit wenig Ausnahmen die späteren Gesangbücher,
teils mit der Lesart „gleichwie das Gras vom Rechen,
oder „zu rechnen", teils: von rege und vom regen, doch ist
die Lesart „vom regen" wohl nur eine andere Schreibweise
für Rechen. Rambach nimmt an, das Wort rechte sei
ein Provinzialismus für Sense.
Das Leipziger Gesangbuch 1586 hat von rechte, desgl.
Zinkeisen 1584 und Marschall 1606. Jülich, Cleve, Berg 1639
hat: „wie das gras von rege" und die nebenstehende holländische
Übertragung: „Het arm werck kent de Heere En weet
wy zyn niet bat Dan stof ende gras teere Als een bloem endt
een bladt", desgl. das Gesangbuch der lutherischen Gemeinde
in Amsterdam von van der Haagt 1751.
Altenburg 1735, Strassburg 1709, Basel 1743, Danzig 1747,
Nürnberg 1713 etc. haben: „Gleichwie das Gras vom Rechen
ein Blum und etc." Marburg 1747, Auricher Gesangbuch 1756
und 1793: „Gleichwie das Gras zu rechnen ein Blum etc."